Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Zilberne Khasene ( Silberne Hochzeit ) Eine
traditionelle Tanzmelodie. Flott und schön gespielt.
Ein sehr schönes Stück unter vielen guten Liedern
auf der Platte.
In Odess ( In Odessa ) Musik
und Text des bekannten Stückes stammen von Aaron
Lebedeff. Im Gegensatz zu vielen anderen Versionen
des Liedes, hat diese Version richtig Pepp.
Obwohl mir das Lied noch nie gefallen hat, kann
man in der Kasbek wirklich anhören. Sehr interessant.
Kasbek Ist der Name eines
Berges im Kaukasus, das Stück ist wohl traditionellen
Ursprungs. Sehr russisch und teilweise unmelodisch.
Ansonsten eine angenehme Melodie die permanent
schneller wird – das macht das Stück doch wieder
interessant.
Oy piydu ya Die Melodie ist
eher unter dem Titel „Joshke, Joshke“ bekannt
und hat ihren Ursprung in der Ukraine. Die Instrumente
von Kasbek sind wie geschaffen für das Stück.
Teilweise ist das Lied auch auf russisch gesungen.
Hörenswert und in dieser Art nicht wieder zu
finden. Klasse !
Heyser Bulgar Wohl eines
bekanntesten Stück Naftule
Brandweins . Auch hier passen die Instrumente
recht gut zu dem Stück. Ein Titel, bei dem man
nichts falsch machen kann. Sehr schön gespielt,
aber ein Standardtitel.
Tshubtshik Ist ein russisches
Lied. Den Text für das Lied schrieb David Eshet.
Habe ich zuvor noch nie gehört, gefällt mir
aber ganz gut. Trotz des jüdischen Textes macht
es ein sehr russischen Eindruck. Schön anzuhören,
aber in die Charts kommt es sicherlich nicht.
Kishinever Bulgar / Shtiler,
Shtiler Ein Stück, das mir überhaupt nicht
gefällt. Eine etwas öde Melodie ohne Abwechslung.
S´is finzter in mayn gesale Die
Melodie wurde ca. 1950 von Jacob Sandler komponiert
und ist eher unbekannt.
Bulgar no 4 – Malkele Ein
flottes Stück mit schöner Melodie und einem
Text von Benzion Witler. Erst wenn man den Text
des Stückes hört, erkennt man es. Interessant
aber gewöhnungsbedürftig.
Khosn un kaleh Der erste
Teil des Stückes ist ein Nigun der sich völlig
unmelodisch anhört, der anschließende Tanz ist
zwar kurz aber einfach klasse.
Djankoye Ein sehr bekanntes
Lied von dem man nur weiß, dass es aus Russland
stammt. Hier sehr schön gespielt, nicht so überladen
wie viele andere Versionen des Stückes. Eines
der schönsten Titel der Platte, gefällt mir
sehr gut.
Doyna / Kandels Hora / Odessa
Bulgar Verschiedene Stücke von Abe Schwartz
und Harry Kandel, beginnend mit eine sehr langatmigen
Doina, die sich endlos zum nächsten Titel schleppt.
Die Kandel´s Hora auf der Violine ist auch eher
etwas einschläfernd. Am Ende dann der Odessa
Bulgar in einer Version wie ich das Stück noch
nie gehört habe. Auf der Violine und Gitarre
gespielt ist das Lied einfach genial. Noch nie
habe eine so interessante und vor allem gute
Version des Odessa Bulgar gehört. Absoluter
Spitzenreiter der Platte !
Di mezinke oysgegebn Traditionelles
sehr schönes Lied, meines Wissens von Mordechaj
Gebirtig, hört sich in der Kasbek Version sehr
schön an. Auch eine sehr gute und vor allem
abgefahrene Version des Stückes ist auf der
CD „Klezmer Power“ von der Gruppe „Zwetschgendatschi“
zu finden. Man sollte sich beide Stücke einmal
anöhren.
Papirosn Die wohl älteste
Kamelle aus der Rubrik jiddische Lieder nach
dem Text von Hermann Jakobloff. Zum Glück ist
nur die erste Strophe gesungen und der Rest
des Titels ist schnell auf der Violine gespielt.
Obwohl das Lied wirklich schön gespielt ist,
sicher keine Bereicherung der Platte.
Eti tshorniye glaza Ein Tango
von Oskar Strock zu dem es nicht viel zu sagen
gibt. Nette Melodie.
Lebedik freylekh Eines der
bekanntesten Stücke von Aaron Lebedeff, hier
in einer gesungenen Version. Ich habe nicht
gewusst, dass es einen Text zu dem Stück gibt.
Interessante Mischung aus Balalaika und Violine,
etwas ungewohnt aber schön.
Russian sher Traditionelles
Stück, das einst Abe Schwartz in den 1920er
oft aufgenommen hatte. Schön gespielt mit Trompeten-Geige
und Balalaika. Gefällt mir ausgesprochen gut.
Kolomeyer badkhen Lahmes
und eher langweiliges Stück von Henry Gerro.
Es passt nicht zu den anderen Lieder auf der
Platte und gefällt mir keineswegs.
Fazit:
Eine durchaus interessante Platte mit schönen
Klezmer Stücken und starkem russischen Charakter.
Besonders gut passt die Balalaika zu vielen
Stücken, was ich mir anfangs nicht so richtig
vorstellen konnte. Keine Platte mit viel Getöse,
die Musiker spielen sehr harmonisch zusammen
und auch die Trompeten-Geige drängt sich nicht
auf. Sehr minimalistische Musik mit ungewöhnlichen
Instrumenten, zumindest was Klezmer betrifft.
Ich würde die Platte als ein Experiment bezeichnen,
das sich durchaus hören lassen kann. Keine CD
zum „Reinschnuppern“ da einige Titel doch recht
anstrengend zu hören sind. Das Booklet ist sehr
informativ und enthält Informationen über jeden
Titel und die Musiker selbst.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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