(Besprechung: Andreas)
Klezmer und Bluegrass Konzert
von Ninehome
am Freitag, den 13.10.2000 im Sindelfinger
Internetcafe Paletti.
Vorab möchte ich sagen, daß
ich in dieser Besprechung meine persönliche
Meinung vertrete und hier keine „offizielle“
Pressestimme abgeben will.
Am Freitag den 13.10.2000 fand in Sindelfingen
eines der wenigen Ninehome
„Konzerte“ statt. Ich bin zufällig auf
Ihre Website gestolpert und die ist mal
wirklich einfallsreich gestaltet. Nachdem
die Band selbst über sich in heftigster
Art und Weise hergezogen hat wie schlecht
sie sind, dachte ich, man muß es hören.
Die Pressestimmen dagegen sind durchweg
positiv.
Konzertbeginn: 20:00 Uhr:
Relativ pünktlich begann das Konzert
im Nebensaal den Internetcafes Paletti.
Nachdem sich die Band vorgestellt hatte,
wurde man mit den Begriffen „Bluegrass“
und später mit dem Begriff „Klezmer“ vertraut
gemacht. Nach vielen Erläuterungen was
Bluegrass (eine Art Ur-Country) ist, und
selbst die Gruppe schreibt, daß das Publikum
dabei am liebsten fortlaufen würde, wurde
doch sehr viel Bluegrass gespielt. Es
gab drei Pausen. Jeder Teil setzte sich
aus vier Klezmer und vier Bluegrass Stücken
zusammen. Nachdem die Band auf ihrer Homepage
eine Hetze gegen Giora
Feidman und seine
Glasklarinette betreibt, wurden doch viele
Stücke von Feidman gespielt. Nicht ganz
verständlich. Über den grauenhaften Bluegrass
Teil möchte ich mich gar nicht äußern.
Es gab wohl niemand im Publikum, dem die
Musik auch nur annährend zugesagt hat.
Die Klezmer Stücke selbst
waren meiner Meinung nach schlichtweg
grauenhaft. Am schrecklichsten war das
Sopransaxophon. Ein höllisch lautes Instrument,
das eigentlich kein Mikrofon mehr benötigt.
Dennoch stand vor jedem Musiker ein Mikrofon
und des Klarinettist (und Sopran-Sax)
hatte beinahe sein Saxophon über das Mikrofon
gestülpt. Somit war der Rest einfach kaum
wahrnehmbar. Keinen Ton des oberen Segmentes
konnte er klar spielen. Töne wurde angespielt,
abgewürgt und kamen nicht klar, ich mußte
mir die Ohren zuhalten weil es zu laut
war. Ich hatte den Eindruck, er wollte
so spielen wie Giora Feidman, aber er
hatte keinerlei Ausdruck beim Spiel –
eine einzige Leier. Hätte man das Blasinstrument
weggelassen und durch eine Violine ersetzt,
wäre das Ganze anhörbarer gewesen. Nach
der ersten Pause war bereits die hinterste
Reihe gegangen. Unerträglich das Saxophon.
Zwischendurch ein paar Lieder die man
durchaus mit denen von Ojojoj
vergleichen kann. Ich hatte
den Eindruck die Leute singen zum ersten
mal. Der Abschuß letztendlich war das
Lied „Huljet Huljet Kinderlach“ von Mordechai
Gebirtig. Es wurde zu zweit gesungen,
allerdings hatte einer der Sänger den
Anfang verschlafen. Egal, man hat sich
dann während des Liedes wohl geeinigt,
ob man zusammen oder durcheinander singt.
Vom Text ganz abgesehen, der mir recht
geläufig ist....Die erste Strophe stimmte
noch, dann kam eine aus der Mitte des
Liedes, dann wurde eine vergessen, stattdessen
wurde wieder ein Teil der ersten gesungen
gemischt mit der letzten. Eine kuriose
Sache, Mordechai Gebirtig würde sich im
Grab umdrehen, wenn er dies hören müsste.
Ich habe mich dann entschlossen die Veranstaltung
vorzeitig zu verlassen. Aber bei Eintrittspreisen
zwischen 5,-- und 15,-- DM war das nicht
so schlimm. Das erste mal, daß ich ein
Konzert sozusagen aus „gesundheitlichen“
Gründen vorzeitig verlassen habe.
Die Aussagen auf der Homepage
von Ninehome treffen zu 100% zu. Außer
den Pressestimmen, die sind nicht nachvollziehbar.
Kurz gesagt, sie haben es fertiggebracht
noch der untersten Schublade den Boden
auszutreten.
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