Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Manishtana, eine schöne Melodie
gespielt als langsamer Cha-Cha.
L’Chaim, von dem Album Paul
Westons “Soul of a people” transkribiert.
Brian Mitchell auf seiner Orgel fällt hier besonders
auf.
Das Stück Shalom Bimromav ist besonders
wegen seinen Perkussion-Passagen, aber auch
wegen seiner schönen Melodie eines meiner Lieblingsstücke
auf der CD.
Roumania, Roumania, das Lied,
mit dem Aaron Lebedeff in den 20er Jahren bekannt
geworden ist. Hier kann mir die Interpretation
nicht recht gefallen. Der Charakter des Originals
geht verloren.
Ein weiterer Musiker der Lounge
Lizards spielt in dem Stück Cha hier
als Gast mit: Michael Blake. Erinnert ein wenig
an die Masada-Aufnamen John Zorns.
Chusen Kajah Mazel Tov ein
Hochzeits-Standard. Peter Apfelbaum auf dem
Tenorsaxophon spielt hier mit. Peppig und rhythmisch
aufgemacht.
Mazinka ebenfalls ein Stück,
das auf ashkenasischen Hochzeiten gespielt wird.
Aber sicher nicht so wie hier.
Let my people go, der gute
alte Gospelstandard von Mose und sein Leuten.
Paßt hier gut dazu und erinnert ungemein an
Willi Bobo (den ich an der Stelle nur wärmstens
empfehlen kann – vor allem sein “spanish greese”).
Very cool.
Ani Mamin :mystisches Stück
von Moyshe Oysher. Tolle Perkussion.
Das Stück Habet Mishomayim
ist mit eines der besten auf der CD. Es handelt
sich um eine Transkription des Sängers Joseph
Rosenblatts. Ein eher minimalistisch arrangiertes
Stück. Hier kommt der kubanische Rhythmus und
das jüdische Flair am besten zum Ausdruck. Die
Trompete spielt nicht, sie singt – vor allem
im zweiten Teil des Stückes - und dazu der Rhythmus
- umwerfend.
Dybbuk Dub, kongenialer Zusammenschnitt
von Fetzen aus den vorhergehenden Stücken. Es
wird eine psychedelische Atmosphäre kreiert,
die Kongas und Bongos klicken überspitzt, der
Dub frißt die Orgel und spuckt sie fünffach
gehallt wieder aus. Noch anders als anders.
Fazit:
Geniale Aufnahmen. Ausgesprochen gut arrangiert
(hat Steven immerhin lange bei John Lurie
gelernt und bei Hal Willner).
Es ist eine Platte, die sich nicht beim ersten
Mal erschließt, sie ist sehr vielschichtig,
gerade weil eben sehr unterschiedliche Musikrichtungen
aufeinandertreffen. Und wie gesagt: Die Bläsersätze
sind so ziemlich das beste, was ich seit Earth,
Wind and Fire gehört habe, ganz zu schweigen
von der Perkussion (präzise und gleichzeitig
gefühlvoll). Je öfter ich mir die CD anhöre,
desto besser gefällt sie mir; ungemein neuartig
und innovativ.
Bewertung:
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