Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Vi bistu geveyzn far prohibisn? Mit
einem flotten two-tone-Rhythmus fängt die Platte
an.
Mazel tov cocktail fängt mit einem Duett
zwischen Klarinette und Saxophon an. Auch dies
ein schnelles Stück im 4/4-Takt.
Would be Hungarian erzählt die Geschichte
eines kleines ungarischen Emigranten-Jungen,
nicht gesungen. Überflüssig!
Ein ruhiges und schönes Stück mit viel Accordeon
ist The Bar Mitzvah of Raymond Scott.
Ich vein fur mein gas ist der Höhepunkt
der Platte! Ein sehr melancholisches, ja fast
trauriges Stück von Glenn Hartman. Super!
Downtown Doina ist e ine Rumänische
Doina aus New Orleans, sozusagen. Gute Interpretation.
Eine weitere Komposition von Glenn Hartman
ist Mo white fish.
Fur my mame ist eine schnelle Jagt auf
der Klarinette, geschrieben von Rob Wagner.
Gelungen.
Bei dem Stück Heiser tartar bulgar sieht
man den Tartaren über die Steppe reiten. Ich
kenne dieses Stück auch von der Flying Bulgar
Klezmr Band. Beide Interpretationen sind sehr
schön. Dieses Stück wurde auch im Juli 1924
von Naftule Brandwein eingespielt
Naf toony ist w ieder ein schnelleres
Stück, anscheinend aus der eigenen Feder. Die
Klarinette wirkt etwas aufdringlich.
A glezele vayn: Offensichtlich haben
die NOKAS eine Vorliebe für Stücke, die die
Klezmatics auch schon mal aufgenommen haben.
Das ist nur sehr gefährlich, denn bekanntlich
sind die ‚Matics ja die Besten (ist natürlich
nicht ernst gemeint).
Dem rebns tantz: Der Rebe tanzt – und
singt dabei. Gute Interpretation dieses bekannten
Liedes.
Fazit:
In dieser Platte aus dem Jahr 1996 zeigen die
NOKAS schon einen ganz eigenwilligen Stil. Sie
spielen auch mehr Eigenkompositionen als auf
früheren Platten. Ihren Ursprung aus New Orleans,
einer Stadt in der es schon Tradition hat, Traditionen
zu brechen, merkt man in diesen Aufnahmen besonders
gut. New Orleans, melting Pot verschiedenster
Musikrichtungen. Die französischen Einwanderer
hatten damals ihre Volksmusik auf den neuen
Kontinent mitgebracht. Diese hat sich mit der
dortigen Musik zu einer lebhaften Tanzmusik
vermischt, dem Cajun (schwarze Variante davon
ist der Zydeco). Diese Musik und der Jazz aus
New Orleans haben eindeutig Einfluß in die Musik
der NOKAS und machen deren Musik besonders interessant.
Alles in Allem eine gelungene Platte. Auszusetzen
gäbe es nur, daß sich in den Liner-notes so
gut wie überhaupt keine Angaben zu irgendetwas
finden. Gerade mal er Name der einzelnen Lieder
steht dort.
Bewertung:
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