Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Odessa Bulgar ist ein besarabischer
Reigentanz. Das Stück ist eigentlich viel zu
schnell gespielt.
Di Masinke – Lachayim, ebenfalls
zu schnell gespielt. Aber bei Di Gojim hat es
System, die schnellen Stücke noch schneller
und die traurigen Weisen noch trauriger zu spielen.
Der Yid in Yerushalaim wurde
am 31. März 1924 von Naftule Brandwein eingespielt.
Diese Aufname nimmt die Gruppe zum Vorbild.
Sehr gut gespielt, eine der passabelsten Einspielungen
des Liedes, die ich kenne. Vor allem das Schlagzeug
gefällt mir gut.
Di Mame ist ein Klassiker
unter den Klezmer-Stücken. Von Di Gojim sehr
schnell gespielt, vor allem im zweiten Teil
des Liedes.
Daß der Sher ursprünglich
von einem deutschen Scherentanz abstand, wußte
ich bis dato auch nicht. Angeblich von jüdischen
Musikanten nach Ostdeutschland exportiert.
Schpill se mir lidele – Lebedik
un Freylekh mit sehr viel “Herz und Gefühl”
gesungen und gespielt – wunderbar!
Heyser Bulgar ist ebenfalls
ein Stück aus dem Repertoire von Naftule Brandwein.
Wurde von ihm am 10. Mai 1923 aufgenommen. Noten
zu diesem Stück finden sich in dem Buch “the
complete Klezmer” von Henry Sapoznik.
Papirosn ist ein trauriges
Lied über einem Waisenkind, das Zigaretten verkauft
und auf der Straße erfriert.
Sonya – Anushke sind zwei
Lieder aus dem zaristischen Russland. Eines
der schönsten Lieder auf der CD.
Long live the Nigun im Walzerrhythmus
gespielte langsame Weise.
Tsen Brider – Mir lebn ejbig
ist ein sarkastiches Lied über Armut und Hunger.
Es entstand 1943 im Ghetto von Wilna.
Fun tashlikh, ebenfalls ein
Stück, das Naftule Brandwein bekannt gemacht
hat. Eine andere schöne Interpretation findet
sich auf der CD “Rhythm + Jews” von den Klezmatics.
Yiddish blues, ein jazzlastiges
Stück mit fettem Rhythmus.
Fazit:
Die CD der Gruppe ist in weiten Teilen etwas
zu schnell gespielt. Aber wie bereits angedeutet
ist das wohl Absicht. Es handelt sich
um ein ausgesprochen gelungenes Debutalbum.
Bewertung:
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