Instrumentierung
In den jüdischen Siedlungen
Osteuropas haben meist nicht mehr als
eine Handvoll Musiker für eine Hochzeit
aufgespielt, nur bei besonders wohlhabenden
Gastgebern fand man gelegentlich größere
Ensembles. Seit dem siebzehnten Jahrhundert
beinhalteten traditionelle Klezmer-Ensembles
die Erste Geige, die sogenannte Primer,sowie
eine Zweite Geige, genannt Sekund,
die vor allem zur rhythmischen Begleitung
diente, sowie meist einen Baß.
Darüber hinaus wurden je nach Bedarf und
Vorhandensein ein Hackbrett, genannt Zimbl,
oder auch ein Cello miteinbezogen.
Diese Ensembleform blieb vor allem in
Belarus und Galizien durchgängig bis zum
Ersten Weltkrieg in Takt. Der Leiter eines
Ensembles war immer die Erste Geige und
es gab eine strenge Hierarchie unter den
Instrumentalisten, die sich in der Entlohnung
niederschlug. Im Rußland des neunzehnten
Jahrhunderts, insbesondere in der Ukraine
und in Bessarabien, wurden Klarinette
und andere Blechblasinstrumente hinzu
genommen. Diese Zusammensetzung war es,
die sich in Amerika zu Beginn des zwanzigsten
Jahrhunderts durchsetzte.
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