Virtual Klezmer

von der Khupe zum KlezKamp
2. Klezmology
Instrumentierung

   

Instrumentierung

In den jüdischen Siedlungen Osteuropas haben meist nicht mehr als eine Handvoll Musiker für eine Hochzeit aufgespielt, nur bei besonders wohlhabenden Gastgebern fand man gelegentlich größere Ensembles. Seit dem siebzehnten Jahrhundert beinhalteten traditionelle Klezmer-Ensembles die Erste Geige, die sogenannte Primer,sowie eine Zweite Geige, genannt Sekund, die vor allem zur rhythmischen Begleitung diente, sowie meist einen Baß. Darüber hinaus wurden je nach Bedarf und Vorhandensein ein Hackbrett, genannt Zimbl, oder auch ein Cello miteinbezogen. Diese Ensembleform blieb vor allem in Belarus und Galizien durchgängig bis zum Ersten Weltkrieg in Takt. Der Leiter eines Ensembles war immer die Erste Geige und es gab eine strenge Hierarchie unter den Instrumentalisten, die sich in der Entlohnung niederschlug. Im Rußland des neunzehnten Jahrhunderts, insbesondere in der Ukraine und in Bessarabien, wurden Klarinette und andere Blechblasinstrumente hinzu genommen. Diese Zusammensetzung war es, die sich in Amerika zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durchsetzte.

In der “Neuen Welt”, wo sich die Arbeitssituation von Klezmorim ständig neu definierte, veränderten sich je nach Gelegenheit die Zusammensetzungen der Gruppen. Besonders bei Plattenaufnahmen stellte man große Orchester zusammen. Diese waren jedoch auf Hochzeiten nicht anzutreffen. Hier hing nach wie vor die Größe der engagierten Band von Geldbeutel und Großzügigkeit der Gastgeber ab. Die Funktion der einzelnen Instrumente änderte sich mit den zunehmend komplizierter werdenen Arrangements. Man begann drei Hauptgruppen zu unterscheiden:

  • Melodieinstrumente,
  • Instrumente, die harmonische Unterstützung lieferten,
  • und Rhythmusinstrumente
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