Kulturelle Unterschiede wurden plötzlich
nicht mehr als anti-amerikanisch
abgestempelt, sondern kamen in gewissen
intellektuellen und künstlerischen Kreisen
regelrecht in Mode. Die Hippies
übernahmen diese Aspekte und rissen weitere
kulturelle und soziale Barrieren nieder.
Die Black-Power Bewegung der Afro-Amerikaner
breitete sich aus. Die allgemeine Einstellung
gegenüber kultureller Vielfalt veränderte
sich. Ein Teil des Erfolgs dieser Werteumkehrung
wurde durch den, von einem Großteil der
Bevölkerung abgelehnten, Vietnamkrieg
noch verstärkt. Man begann nach innen
zu schauen und der eigene kulturelle Hintergrund
wurde nun zum Zentrum der Identifikation.
Das hatte im Bereich der Musik zur Folge,
daß in den späten sechziger Jahren viele
traditionelle Musikformen wiederentdeckt
wurden, die bis dahin fast gänzlich verschwunden
waren. Es gab verschiedene “Folkmusic-Revivals”,
von denen sich besonders stark irische
und amerikanische Traditionen bis heute
etablieren konnten.
Das Jahr 1967 stellte weltweit
für viele Juden einen Wendepunkt für
ihre jüdische Identität dar. Schon
zwanzig Jahre vorher hatte die Staatsgründung
von Israel im Jahre 1948 für die jüdische
Weltbevölkerung eine wichtige Bedeutung.
Voller Inbrunst hallten die israelischen
Lieder auch in Amerika wieder, tanzte
man die israelische Hora
statt der osteuropäischen, lernte man
eher Hebräisch in der Schule als Jiddisch
von den Eltern.
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