Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Tants Istanbul ist ein G.
Feidmann - lastige Interpretation eines
Stückes von Dave Tarras.
Goj´s Nign ist eine ruhige Eigenkomposition
der Gruppe; viel Akkordeon mit einer überzeugenden
jazzigen Improvisation auf dem Bass.
Fun Tashlik ist ein Lied, das die Klezmatics
schon ehemals eingespielt hatten. Die Version
auf dieser CD ist zu nah am Vorbild, ohne dessen
Vorzüge übernehmen zu können.
Ershter Vals, ein Klassiker von Chaim
Towber Banner, ist ebenfalls von den Klezmatics
auf deren erste Platte aufgenommen worden. Die
Interpretation der Gruppe entfernt sich zwar
von der Vorlage, dadurch geht aber der typische
Walzer-Charakter des Stückes verloren.
Far Woss? ebenfalls eine Eigenkomposition
der Gruppe. Es handelt sich um ein nachdenkliches
Klarinetten-Stück mit schöner Melodieführung.
Romanian-Chassidic Nigun erinnert an
ein Stück der Boibriker Kapelle, das H. Gross
mit Dave Tarras und Abe Schwartz 1927 eingespielt
hat.
Awreml, der Marwicher von Mordechai
Gebirtig, einem der größten Schreiber jüdischer
Lieder (Er wurde 1877 geboren und 1942 von einer
deutschen Kugel getötet. Angeblich weil er gelächelt
hat.)
Forget the tears, it´s beautiful, ein
Stück von Helmut Eisel in einer Ruhigen Interpretation.
Jorik, von G. Brinkmann geschrieben,
ruhig und gut.
Di Mashke. Das Stück an sich ist gut.
Nur der Gesang kann nicht ganz überzeugen.
Goodbye, Wrotschlaf, eine Eigenkomposition
im Walzer-Rhythmus mit ausgeprägeten Gitarrenpassagen
und Akkordeon. Eindeutig das beste Stück auf
der Platte. Es zeigt das Potential der Gruppe.
Echt Klasse!
´Chaim! / Yiddish blues lehnt sich den
jüdischen Anwandlungen Branford Marsalis an.
OK.
Ale Brider: Nachdem es sich hier um
ein Stück handelt, das die Klezmatics
eingespielt haben und einen hohen Standard gesetzt
haben, Na ja...
Fazit:
Die Gruppe hat durchaus Potential und sollte
sich mehr auf Eigenkompositionen verlegen, die
ihnen durchweg gut gelingen. Besonders gefällt
mir von den Musikern übrigens Martin Zels an
der Gitarre.
Das booklet ist zwar optisch ansprechend, enthält
aber so gut wie keine Informationen zu Gruppe
oder Musik
Alles in Allem dennoch ein gelungenes Debut-Album,
das hoffen läßt.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
|