Für manche ist Musik der Ausdruck ihren
kulturellen Selbstverständnisses, für
manche eine kleine zu schützende Blume.
Für manche eine Möglichkeit Agressionen
sportlich loszuwerden.
Die 4 Männer um Christine von Bülow
schlagen, stoßen und brüllen was
das Zeug hält.
Zu dieser brachialen Gewalt spielt Christine
ihre osteuropäischen Melodien. Sie ist
zumeist etwas abgesetzt im rechten oder linken
Kanal zu hören.
Robin Romanski's Scat-Gebrüll ist
auf der gesamten CD deutlich, aber im
Hintergrund und nie wirklich aufdringlich.
Schlagwerk und Bass im Vordergrund liefern
einen schnellen Rythmusteppich als Unterlage
für die klare, flotte Oboe Christine
von Bülow's. Das Akkordeon ist dabei
kaum wahrzunehmen.
Was soll man dazu sagen?
Klezmer-Dekonstuktion, Speed-Bulgar, Fun-Klez-Punk-Trasch?
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Anyway. Wichtig ist, daß die Musik Spass
macht. Es ist die andere Art Klezmer Musik die
einem versichert daß man noch lebt und
nicht verstaubt. Macht Freude zuzuhören
und die Boxen richtig aufzudrehen. Auf jeden
Fall ein sehr gelungener deutscher Beitrag zur
aschkenasischen Trasch-kultur.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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