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Ojojoj
Tsu mir is gekumen a kusine

(Besprechung: Gus)

Ojojoj: Tsu mir is gekumen a kusine

Das Debutalbum der Gruppe mit dem seltsamen Namen “ojojoj” wurde im März 1999 im KATATKOMBE-Studio in Aschaffenburg aufgenommen, abgesehen von den Stücken 1, 5, 10 und 14 (live Nov. 1998) und 13 (live Jan. 1999).

Wie mir Thomas Schwind mitgeteilt hat, wurde die Gruppe Mitte Oktober 2000 aufgelöst. Leider hat er mir nicht geschrieben, warum...
Kontakt:
Ojojoj
Wilhelmstraße 51
63911 Klingenberg
Tel.: 09372-921539
  Ojojoj-Gruppe

Die Besetzung:
Angela Gottwald (Gesang)
Niels Drews (Gitarre)
Thomas Schwind (Accordeon, Gesang)

 

Lieder:

  1. Di grine Kuzine (2.33)
  2. Tumbalalaika (3.20)
  3. Lomir sich iberbetn (3.50)
  4. Baj mir bistu schejn (2.58)
  5. Der General (3.23)
  6. Shnirele perele (4.53)
  7. Dos kelbl (4.30)
  8. Oifn bojdn (2.49)
  9. Sog nischt kejnmol (3.30)
  10. Das Mädchen mit den Schwefelhölzern (5.20)
  11. Huljet,  huljet, kinderlech (2.55)
  12. Tsen brider (7.00)
  13. Er ist ein herzlicher Mann (3.01)
  14. Dire gelt (2.31)
  15. Der Rebe Elimelech (6.43)
Ojojoj-tsu mir is gekumen a Kusine
 


Kommentar zu einzelnen Stücken:

Dasselbe gilt für den überwiegenden Teil der Stücke: Sie sind amateurhaft gespielt und auch am Arrangement fallen keine hervorzuhebenden Besonderheiten auf.

Das Stück Lomir sich iberbetn scheint Thomas Schwind auf dem Accordeon gut einstudiert zu haben, dafür paßt das Zusammenspiel der Musiker nicht. Er singt hier und seine Stimme gefällt mir besser als Angela Gottwald. Die Percussion des Stückes tritt immer wieder aus der Reihe.

Baj mir bistu schejn gibt es in einer schönen Version von Leo Marjane und auch von Tommy Dorsey kann ich mich erinnern mal eine Aufnahme gehört zu haben. Ein oft gespieltes Stück in den 40er. Man erkennt es hier kaum wieder. Besonders fallen die gelegentlich eingestreuten deutschen Textstücke auf.

Der General ist dafür gleich vollständig deutsch gesungen. Generell muß man sagen, daß auf der ganzen Platte die jüdische Sprache nicht besonders gepflegt wird.

Shnirele perele wurde von den Klezmatics zeitgemäß interpretiert. Es ist auf der zweiten Platte Ryhthm + jews der Gruppe zu finden.

Viele der übrigen Stücke finden sich auf Mani Ovadia’s Dybbuk.

 

Fazit:

Unangenehm fällt immer wieder das schlechte Jüdisch auf. Zum Teil sind die Stücke gleich ganz auf Deutsch gesungen (Bsp.: Das Mädchen mit den Schwefelhölzern). Warum das? Offensichtlich soll damit das vorwiegend deutsche Zielpublikum bedient werden!

Ein paar Worte zu den Musiker: Angela Gottwald hat eine hohe und schwache Stimme ohne Volumen. Liebhaber jüdischer Lieder mit hohen Frauenstimmen kann ich die Sängerin Zahava Seewald auf der Platte Ashkenaz Songs II – work and revolution (zusammen mir Psamim) empfehlen. (Etwa das Stück Dire Gelt findet sich auf beiden Platten – ein Vergleich drängt sich auf)

Weder Niels Drews auf der Gitarre, noch Thomas Schwind mit dem Accordeon beherrschen ihr Instrument sonderlich gut. Das Arrangement der Stücke orientiert sich an bekannten Vorbildern. Es wurde kein eigener Stil herausgebildet, sondern vielmehr auf das überschaubare Können der Musiker hin arrangiert.

Es finden sich keine Eigenkompositionen, vielmehr ein Potpourri bekannter Stücke.

Die liner-notes sind schal, enthalten kaum Informationen abgesehen von ein paar Banalitäten über “Klezmer” und jüdische Musik allgemein wie sie (leider) auf vielen Booklets zu finden sind.

Bewertung:
1-schlecht

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