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Kroke am 11.3.2002 im Lustspielhaus, München

Kroke am 11.3.2002 im Lustspielhaus, München.

Ich hatte bis dato noch nicht das Vergnügen das Trio aus Krakau, das für melancholische untraditionelle Musik steht, live zu sehen. Schon seit langem zählen die 3 zu meinen Favoriten.

Möglich daß ich ein bischen zur Tristesse neige und mir daher mir ihre bisweilen recht bedrückenden musikalischen Phantasien gefallen, die sich eigentlich schon ziemlich weit von Klezmer-Musik entfernt haben (zumindest von dem was man landläufig darunter versteht). Vielleicht so weit wie Brave old world .

Sicher ist jedenfalls, daß Jerzy Bawol sein Accordeon im Schlaf beherrscht, Tomasz Lato (Bass) und Tomasz Kukurba (Geigen, Gesang) nicht weniger virtuos sind. Man merkt, daß sie schon seit vielen Jahren zusammen auftreten.

"The sounds of the vanishing world" ist die letzte Veröffentlichung der Gruppe und liegt auch schon fast wieder 3 Jahre zurück. Unter dieser Überschrift fand das Konzert statt. Offiziell zumindest.

Die 3 Musiker hatten alle Zeit der Welt und die große Ruhe.

Sie sind eher zurückhaltend, als Personen, nicht als Musiker und strahlen nicht gerade eine überwältigende Bühnenpräsenz aus. Ihre Bescheidenheit ist jedoch sympatisch, unterscheidet sie sich doch frapierend von den omnipräsenten Amerikanern und deren oft aufdringlicher Unterhaltung. Zum Ausdruck kam das darin, daß die Stücke lang waren und fast immer nur durch das klatschende Publikum voneinander getrennt wurden. Keine Ansagen, keine Kommentare. Nur zum Schluß des Konzertes ein dezenter Hinweis darauf, daß man deren Musik doch auf CD mit nachhause nehmen könne um sie in der Badewanne zu hören.

Begonnen haben sie mit Stücken wie "Air" und "Time". Es wurden einige der CD-Stücke gespielt. Es gab aber auch eine ganze Reihe neuer Lieder zu hören. Ein gutes Konzert ist immer ein Stück Improvisation und geht über das hinaus, was die Konserve bietet.

In München scheint die Gruppe nicht besonders bekannt zu sein, wurde ich fast ausgelacht, als ich Karten reservieren wollte. Entsprechend war es auch nicht so recht voll. Eher angenehm luftig. Jedenfalls hat es allen gefallen, insbesondere die humorvolle Percussioneinlage von Tomasz Kukurba auf dem Bass des anderen Tomasz als 2. Zugabe wurde vom Publikum freudig angenommen.

Fazit:
Kroke hat in jeder Hinsicht ein hervorragendes Konzert gespielt.

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