from avenue A to the great
white way
Yiddish & American Popular Songs from
1914 - 1950
© 2002 Sony Music Entertainment Inc.
Columbia/Legacy
C2K 86323
Executive Producer: Arthur Levy
Reissue Producers: Henry Sapoznik &
Michael Brook |
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Ohne die Lektüre des Begleittextes von
Henry Sapoznik scheint die Zusammenstellung
der Titel auf dieser Doppel-CD der Sony-Legacy-Reihe
recht willkürlich, obwohl sie eine große
Zahl wahrer "Schmeckerchen" beinhaltet:
z.B. die erstmals auf einer jüdischen Kompilation
vorliegenden Beiträge expliziter Jazz-Musiker
wie Cab Calloway (dessen "Who's Yehudi"
auch auf die CD gepaßt hätte) oder
Slim Gaillard (Slim and Slam), ganz zu schweigen
von Gene Krupas Orchester (featuring Sam Musiker).
Genau dies ist Teil des Konzepts dieses Projekts:
einen Überblick über die Bandbreite
jiddischer Lieder aus den Heydays jiddischen
Theaters in NYC zu geben, und die Wechselwirkung
mit zeitgenössischer amerikanischer populärer
Musik zu beschreiben -- in beide Richtungen.
Sapoznik ist ausgewiesener Experte für
dieses Projekt. Ende der siebziger Jahre gründete
er die Sound Archives des YIVO
Institute for Jewish Research, ein winziger
Raum im obersten Stockwerks des Gebäudes
am Central Park, mit bis an die Decke reichenden
Regalen, mit deren Hilfe er, Lorin Sklamberg
und Jenny Romaine versuchten, die immer größer
werdende Zahl der Schellack-Platten zu katalogisieren.
Die meisten dieser Platten waren Aufnahmen aus
jiddischen Theaterproduktionen.
Sapozniks Unternehmen ist anspruchsvoll und,
dies sei vorweggenommen, erfolgreich. Mittels
einer geglückten Auswahl von insgesamt
50 Titeln und einem Begleittext, der innerhalb
seiner gesetzten Grenzen als Booklet-Text hervorragend
zum Verständnis des Projektes geeignet
ist, bekommt man mehr als eine Idee von ihrer
Vielfalt bzw. den Anregungen, die von der Blüte
des jiddischen Theaters bis ins Jahr 1950 hinein
ausgingen: einfache Theaterlieder, Parodien
auf die Chassidim, jiddische Versionen amerikanischer
Hits, jüdische und nichtjüdische,
z.T. in ihrer Grundhaltung antisemitische, Parodien
auf Juden (die sog. "Hebe Songs";
Irving Berlin und George Gershwin!), amerikanische
Versionen jiddischer Hits bis hin zu jüdischen
Referenzen in Songs schwarzer Entertainer wie
die erwähnten Calloway und Gaillard.
Sapoznik gestattet sich einen kurzen Blick
auf die Rolle des antisemitischen "The
Dearborn Independend" des Automobilherstellers
Henry Ford, der auch amerikanischer Herausgeber
der "Protocols of the Elders of Zion"
war. (Ford wurde 1927 gerichtlich gezwungen,
sich für seine andtisemitischen Ausfälle
öffentlich zu entschuldigen, was zur Folge
hatte, daß die Gattung der Hebe Songs
fast ausstarb. [2.11].)
Zu den angesprochenen Vorzügen (hinzu
kommen ihr Wert als Repertoire und die überaus
gute Klangqualität!) verfügt die Geschichte
der jüdische Assimilation in Amerika (samt
einer Portion Selbsthaß) mit dieser Produktion
nun über eine eindrucksvolle musikalische
Illustration.
Disc One:
- Voyl Iz Der Mammen (Alexander Olshanetsky
& His Orchestra)
- In Shtedtele Nikolayef (David Medoff)
- Ihr Megt Gleybn Oder Neyn (Molly Picon)
- V'hakohanim (Yoselle Rosenblatt)
- Huliet, Huliet Kinderlach (Abe Moskowitz)
- Whoopee (Peisachke Burstein)
- Inzer Rebin's Vunder (Dora Bowshower)
- A Brief Finem Chosid Tsum Rebin (Seymour
Rechtzeit)
- Sha, Sha Der Rebi Geht (Morris Goldstein)
- Vu Zenen Meine Zieben Gute Yohr? (Nellie
Casman)
- Gevald! Di Bananas (David Medoff)
- Hot Dogs (Molly Picon)
- Dos Yiddel Fun Der South (Irving Grossman)
- Dem Pastuchel's Chulem (Abe Schwartz's
Orchestra)
- Gevald! Di Nerven (Jacob Zanger)
- Mayer! (Annie Lubin)
- Mit 40 Yohr Tsurick (Menashe Skulnik)
- Yes Sir, Zi Iz Mayn Kale (Peisachke Burshtein)
- Vie Iz Dos Gessele (Abe Moskowitz)
- Vos Gevehn Iz Nishtu (Nellie Casman)
- Beygelach (Peisachke Burstein)
- Who'll Buy My Bublitchki? (Emery Deutsch
& His Orchestra)
- Zaynin Mir Chasidimlach (Jewish Art Quartett)
- Bei Mir Bist Du Schon (Belle Baker)
- Roumania, Roumania (Aaron Lebedeff)
Disc Two:
- What Am I Gonna Do? (Irving Berlin)
- I Don't Know Whether To Do It Or Not (Fannie
Brice)
- Palesteena (Eddie Cantor)
- Rose Of The Volga (Sophie Tucker)
- Tomorrow Is Another Day (Al Jolson)
- Hooray For Baby And Me (Al Jolson)
- That's Yiddisha Jazz (Julian Rose)
- The Sheik Of Avenue B (Frank Crumit)
- When Nathan Was Married To Rose Of Washington
Square (Willie Howard)
- Since Henry Ford Apologized To Me (The
Happiness Boys)
- Yiddisha Charleston (Nathan Glantz &
His Orchestra)
- Yosel (Nellie Casman)
- Joseph, Joseph (Russ Morgan & His Orchestra)
- Der Shtiller Bulgar (Jewish Orchestra)
- And The Angels Sing (Mildred Bailey &
Her Orchestra)
- Dem Nayem Sher (Seymour Rechtzeit)
- The Wedding Samba (Xavier Cugat & His
Orchestra)
- The Super-Special Picture Of The Year (The
Yacht Club Boys)
- Mischa-Yascha-Toscha-Sascha (The Funnyboners)
- Egyptian Ella (Ted Lewis & His Orchestra)
- Matzoh Balls (Slim Gaillard & His Flat
Foot Floogie Boys)
- Utt-Da-Zay (Cab Calloway & His Orchestra)
- A Bee Gezindt (Mildred Bailey)
- My Little Cousin (Bennie Goodman &
His Orchestra)
- Jungle Madness (Gene Krupa & His Orchestra)
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