Kommentar zu einzelnen
Stücken:
1. Lower East Side ( New York,
20. Jhrdt. ) Lower East Side ist der Titel
dieser Tanzmelodie, und Lower East Side ist
ein Stadtteil von New York.Von den im 17. Jahrhundert
eingewanderten Sepharden stammt auch die in
dem Lied beschriebene Geschichte; von zwei Emigranten.
Der eine ist ein reicher Bankier geworden, der
andere ein armer Musiker.
2. Nigun Chassisi ( Chassidisches
Gebet/Polnisch Galizien ca. 14. Jhrdt.) Die
Melodien und Gebete ihrer Nigunim, ihrer gesungenen
Gebete, sind im Ursprung nicht selten biszu
2000 Jahre alt. Nigun Chassidi, die Anrufung
Gottes.
3. Zen Brider ( Polnisch Galizien,
18./19. Jhrdt.) Die Geschichte der "Zehn
kleinen Negerlein", und tatsächlich gibt
es diese bekannte Geschichte aufjiddisch. Hier
sind die Zen Brider, vermutlich in einer Version
aus aus Rumänien.
4. Ale Ale Ljule ( Wiegenlied
aus Moldavien, Ende 19. Jhrdt.) In diesem
Wiegenlied wird dem kleinen Kind erzählt, welchen
Luxus man sich machen will. Brötchenmit Butter
kaufen, damit alle auf diesen weisen Sohn neidisch
sind.
5. Dire Geld ( New York, Ende
19. Jhrdt.) Ein kurzes Lied über die Miet-
und Wohnverhältnisse in New York ende des 19.
Jhrdt.
6. Der jiddische Fiddler ( um
1900) Das Lied handelt über ein Gespräch
dreier Mütter, die stolz über Ihre Söhne berichten.
7. Dona Dona Über den Ursprung
des Liedes streiten sich heute noch die Fachleute.
Bekannt geworden ist es durch die englische
Version von Donovan. Hier ist die jiddische
Originalfassung.
8. Händchen Kaman Liz, ein
polnischer Schriftsteller schrieb dieses Gedicht
zwischen 1930 und 1940.
9. Sog nischt kejnmol Ein
junger Dichter aus Milna, Hirsch Glick, schrieb
dieses Lied 1943 im Wilnaer Ghetto. Es wurde
zur Hymne des jüdischen Widerstandes und der
Partisanen. Hirsch Glick fiel kurz darauf mit
23Jahren im Kampf gegen die deutschen Truppen.
10. Jerushalajim shel zahav
( Jerusalem aus Gold) Lied über die Stadt
der Städte, die goldene Stadt Jerusalem.
11. Jamin Usemol Ein Lied
aus der Karawanserai in der Wüste Negev. Eine
Karawane zieht vorbei.
12. Kol Dodi ( New York, 20.
Jhrdt.) Die Melodie zu diesem Text aus dem
Hohelied Salomos ist in ihrem Ursprung wohl
3000 Jahre alt.Kol Dodi - Die Stimme meines
Herrn.
Fazit:
Schöne alte Melodien, teilweise in ihrer
Originalfassung mit wenig instrumentaler Unterstützung.
Manchmal erinnert der Gesang und die Melodie
an Reinhard May, aber mit Texten gemischt aus
Deutsch und Jiddish; kann man eigentlich nicht
beschreiben. Ich bin eher zufällig an diese
CD gekommen. Sie sieht zwar aus wie ein billiger
Musiksampler,es steckt aber doch einiges mehr
dahinter. Eine CD, die von ihrem Ursprung aus
der Rolle fällt, deswegen aber keineswegs schlecht
ist.
Bewertung:
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