Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Di naie Chuppe (Joop und Janneke’s
wedding) – Ruhigeres Stück mir eingängiger
Melodie, schönes Zusammenspiel von Trompete
und Klarinette.
Nadja – ebenfalls ein von
der Gruppe selbst geschriebenes Stück. Verschiedene,
vorwiegend 2-Tone Einflüsse sind spürbar. Absolut
mein Geschmack!
Der Terkishe Yale we yove Valenstein
Nigun – pumpendes Accordeon und bekannte
Bläserepisoden, neben coolem holländischen Rap.
Das klingt gar nicht mal schlecht. J.D. Chajes
Stimme paßt sehr gut. Weder die holländische
Sprache wirkt hier fehl am Platz, noch Klezmer-Rap.
Gut gelungene Mischung traditioneller Schnipsel
zusammengefügt zu einem funktionierenden Ganzen.
Ein schnelles Stück, in dem auch die Bläser
gut zur Geltung kommen.
Matrosi – ruhiger russischer
Sehnsuchtswalzer. Russisch gesungen von A. Kopyt
mit einer leicht rauchig kehligen Stimme. Das
Accordeon ist hier entsprechend etwas mehr im
Vordergrund. Klasse Trompetensolo etwa in der
Mitte des Stückes. Erinnert mich ein wenig an
die ehemals Ostberliner Gruppe Apparatschik.
Chajes – ein Lied aus der
Feder von Gijs Levelt, der hier auch entsprechend
auf seiner Trompete brilliert. Schneller Tanz.
Limonchiki - ebenfalls ein
russischer Traditional (Weitere Version: Poza
– Odessa). Wieder leichter Ska-Einschlag und
swingendes Gesamtbild. Dazu die schöne Stimme
von A. Kopyt. Klasse.
Odessa Bulgarish – viel gespieltes,
oft gehörtes Stück. Ein gern gehörter Klassiker,
sehr flott gespielt. Besonders gefallen mir
hier Posaune und Percussion. In den liner Notes
steht zwar was von Gesang, stimmt aber nicht.
Der Mame ist gegangen –
gut gespielter Standard.
De Vuurvreter van Sassari
– super-flotte melodische Partymusik im 2-tone
Rhythmus. Accordeon und Trompete vom feinsten.
Noushka – Schunkeln zur Balalaika.
Ohrwurmqualitäten!
A Chassid in Amsterdam –
holländischer Rap again. Diesmal vielleicht
nicht ganz so gut. Man verstehts halt leider
nicht.
Nanos – Doina-like Klarinetten-Stück
von G.Levelt.
Mala Loka – live aufgenommene
Party des Stückes mit dem osteuropäisch - mazedonischen
Flair.
Fazit:
Ausgesprochen gute Bläsersätze. Vor allem
Gijs Levelt spielt sehr gerade und melodisch
und wirkt keine Sekunde aufdringlich. Auch ist
das Zusammenspiel ist vorbildlich.
Generell ein sehr gut gespieltes, außerordentlich
interpretiert und angenehm zu hörendes Werk.
Tolle Mischung traditioneller Klezmer Musik
ohne ein Körnchen Staub und Eigenkompositionen.
Hervorragend!
Die liner Notes geben leider gar nix her (typisch
knitting factory!) und sind der einzige Makel
an der CD.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
|