Virtual Klezmer

Hasidic New Wave
Kabalogy

(Besprechung: Gus)

Hasidic new wave – “Kabalogy”

Im April 1999 live at the knitting factory, New York City aufgenommen, erschien die Platte beim zugehörigen Plattenlabel Knitting Factory Records

Frank London, der bandleader und Trompeter der Gruppe Klezmatics ist ein umtriebiger Mensch. Er spielt mit vielen unterschiedlichen Gruppen und Zusammensetzungen im modernen Klezmer, vor allem aber mit der progressiven Clique New Yorker Klezmer Avangardisten zusammen. Entsprechend ist die vorliegende Aufname sicherlich nicht geeignet für Hörer, die nach dem “reinen” ursprünglichen Klezmer suchen. Die Stücke sind aber auch für ein Jazz-geübtes Ohr nicht leicht anzuhören. Großstadt-Musik aus New York, nur noch am Rande mit Klezmer verwandt. Gehört eindeutig in die Schublade “Radical new jewish musik” (von John Zorn).

Ich halte die CD für ein sehr interessantes Experiment. Sie ist ein Ausdruck dessen, was mich persönlich an Klezmer so fasziniert: Eine bodenständige Musik mit viel Rhythmus und Melodie, die eine lange und ausgiebige Tradition hinter sich hat, aber durch die kürzliche Wiederentdeckung ihren Platz in der modernen Musikkultur erst noch finden muß. Frank London ist einer von den Musikern, die am intensivsten suchen und dabei mit allem mischen und experimentieren, was die Musikszene in der lebendigen Stadt New York zu bieten hat.

Die Besetzung:
Frank London (Trompete)
Greg Wall (Saxophon)
David Fiuczyski (Gitarre)
Fima Ephron (Bass)
Aaron Alexander (Schlagzeug)

 

Lieder:

  1. Purple vishnu (8.10)
  2. Benigni (5.26)
  3. Kabalogy (4.28)
  4. H.w.n (Teil 1: 2.08; Teil 2: 2.47)
  5. Ok dear, who? (4.28)
  6. Amy’s solo (6.10)
  7. The Frank Zappa memorial bris (1.00)
  8. Burkan cocek (5.36)
  9. Samter hakafos nign #3 (2.15)
  10. Giuliani über alles (2.50)
Hasidic New Wave
 

Kommentar zu einzelnen Stücken:

Ok dear, who? überzeugt durch verspielten komplizierten Rhythmus und einem Gitarrensolo von David Fiuczynski.

The Frank Zappa memorial bris fällt vollständig aus dem Rahmen, gefällt mir aber; eine Art hektische Farce.

Burkan cocek erinnert mich weniger an ein Klezmer-Stück, sondern durch seinen Two-Tone eher an Ska-Musik à la Bad manners.

Samter hakafos nign #3 stellt sich als hektisch melodiöse Klezmer-Improvisation dar. Meiner Ansicht nach das interessanteste Stück auf der CD.

Giuliani über alles auch hier fühlt man sich wieder wie auf einem Ska-Konzert und würde am liebsten anfangen Pogo zu tanzen. Die Ironie persönlich.

Fazit:
Don’t take it too serious – it’s just an experiment. (Schwierig zu bewerten, da sehr eigen)

Bewertung:
4-sehr gut

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