Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Hevel „welche wahren Werte
existieren für einen Menschen auf dieser Welt?
Eine Generation geht und eine neue kommt, aber
die Erde bleibt stets dieselbe“ – so oder ähnlich
der Text. Das Stück stammt aus der Feder
von Basya Schechter.
Afilu „selbst wenn Du das
schärfste Schwert an Deiner Kehle spürst, soll
es Dich nicht davon abhalten um die Gnade G-ttes
zu bitten“. Dies und das erste Stück bilden
die moralisch ethnische Grundlage dieser CD.
Sie spiegeln gleichzeitig die Hebräisch-Jüdische
Herkunft und die Verbundenheit zu den Kulturen
des mittleren Ostens wieder.
Im Ein Ani Li Mili Die ersten
3 Lieder sind musikalisch in ähnlichem Stil
verfasst. Eine ruhige Melodie getragen von einem
Seiteninstrument in der Melodie und Schlagwerk
für den Rhythmus.
Taitch (Deutsch) Die Torah wird
in der Schule auf Hebräisch und auf jiddisch
(Taitsch) gelehrt. Rhythmisches Stück mit Schlagzeug
und Gesang.
Eicha wird eingeleitet mit
einem ausgiebigen Oud-part. Ruhiges Stück mit
einem schönen Tabla- und Oud-Spiel..
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West African Niggun instrumentales
Stück mit Gesumse im Hintergrund.
Lecha Dodi orientiert
sich an der Version des armenisch traditionellen
Liedes auf der CD “with every breath”
(ein Jahr zuvor ebenfalls bei knitting
factory erschienene Sammlung liturgischer
Gesänge, zusammengestellt von Anthony
Coleman – der ja auch hier als Gastmusiker
mitgewirkt hat)
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Hamavdil auch dieses Lied orientiert
sich an der eben genannten CD “with every breath”.
Traditionelle sephardische Melodie. Ganz nett
gesungen.
Koomi Lach ruhiges Stück.
Shnirele Perele das Stück
das auch schon die Klezmatics
gespielt haben angepasst an die andere Instrumentierung
der Gruppe. So fehlt ein Geigen-part und auch
Trompete und Klarinette sind nicht zu finden.
Dafür Oud und Gitarre, Cello und viel Perkussion.
Ansonsten hält es sich stark an die Version
der Klezmatics.
Unangenehm fällt eigentlich nur der hin &
wieder holprige jiddische Gesang mit stark amerikanischem
Akzent auf.
Ija Mia stark von sephardisch bzw.
arabischen Einflüssen geprägtes Lied. Dennoch
eines der stärksten Stücke auf der CD.
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Fazit:
Nicht nur die Besetzung und Wahl der Instrumente
zeigt die enge Verbundenheit der Pharaoh’s Daughters
mit den beiden Welten der jüdischen und der
des (mittleren) Ostens – auch die Wahl und Interpretation
der Lieder.
Freilich hat diese Musik nicht viel mit Klezmer
zu tun.
Eine ganze Reihe von Stücken stammen
aus der Feder von Basya Schechter oder wurden
von ihr interpretiert. Hervorzuheben ist das
schöne Zusammenspiel der Musiker und der durchgängige
Stil.
Es ist eine schöne CD für Hörer,
die sich sowohl in der arabischen Welt, als
auch in der jüdisch/israelischen Welt zuhause
fühlen und mit beiden Musiktraditionen etwas
anfangen können.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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