Virtual Klezmer

Alex Jacobowitz
Tree of Life

(Besprechung: Gus)

Alex Jacobowitz wurde 1960 in New York geboren und hat im Alter von 19, also relativ spät angefangen, Xylophon zu spielen. Seit 1981 ist er einer der wenigen professionellen Xylophonspieler auf der Welt.

Vielen Dank an Wolfram Meinhold für die ausgezeichneten Bilder, die Jacobowitz in Weimar 1999 zeigen!

Jacobowitz wurde, wie er selbst sagt, stark vom Leben und Werk Joseph Gusikov’s beeinflußt, einem chassidischen Xylophon-Vituosen des letzten Jahrhunderts. Er hat ihm eine umfangreiche und informative Seite auf seiner Homepage gewidmet.
(Seine homepage ist leider im Moment wegen offensichtlich domeinrechtlichen Steitigkeiten nicht am Netz. Ich hoffe, das das bald wieder der Fall sein wird)

Alex Jacobowitz reist jedes Jahr nach Europa um mit seiner außergewöhnlichen Musik aufzutreten. Ich habe Alex vor einigen Jahren einmal in der Fußgängerzone in München gehört und kennengelernt.

Kontakt:
Email: alexbjacobowitz@yahoo.com

“Tree of life” – nach dem ersten Buch der Tora, der Genesis wurde der Mensch nach dem Vorbild des Herren geschaffen. Alten jüdischen Quellen zufolge sollen alle 10 guten Eigenschaften des Herren im Menschen enthalten sein. Diese “sefiros” und ihre komplizierten Verbindungen werden durch den “Baum des Lebens” symbolisiert.

Die Transkription der Stücke für Xylophon stammen Allesamt von Alex Jacobowitz selbst. Nur die Doina wurde in Zusammenarbeit mit Kurt Bjorling (ehemals Klezmatics, Chicago Klezmer Ensemble) umgeschrieben. Alex spielt alle Stücke Solo auf seiner 4 1/3 – Oktaven Marimba (die Bars sind aus Rosenholz) der Firma Kori (Japan).

 

 

 

Lieder:

  1. Skoshne (1.09)
  2. Hatikkva (1.01)
  3. Eli Eli (3.07)
  4. Shalom Aleichem (2.52)
  5. Etz Chaim Hi (2.01)
  6. Doina (2.54)
  7. Artza Alinu (1.21)
  8. Kaddish (1.17)
  9. Reyzele (1.14)
  10. Bay Ana Rechetz (2.16)
  11. Oif’n Pripitchik (2.39)
  12. Tumbalalaika (1.55)
  13. Yerushalaim Shel Zahav (2.53)
  14. Shiro Shel Aba (1.03)
  15. Dona Dona (1.11)
  16. Ose Shalom Bimromav (2.52)
  17. Tsur Mishelo (0.58)
  18. Pitchu Li (1.37)
  19. Hava Nagila (1.49)
  20. Hatikva II (1.32)
jakobowitz-tree of live
 

Kommentar zu einzelnen Stücken:

In den Liner-Notes zu der CD sind einigermaßen ausführliche Informationen zu den jeweiligen Stücken zu finden, die ich hier im Einzelnen nicht wiederholen möchte.

Shalom Aleichem gefällt mir besonders gut. Es ist eine bekannte Melodie und wurde von Alex Jacobowitz nachdenklich gespielt.

Etz Chaim Hi fällt auf durch das gleichzeitig unterschiedliche Spiel des Rhythmus auf der Einen Seite und der Melodie auf der Anderen. Sehr schön.

Die Doina ist ein wenig nichtssagend.

Oif’n Pripitchik, ein bekanntes Stück aus der Jahrhundertwende. Es wurde durch den Film “Schindlers Liste” von Steven Spielberg wieder bekannt.

Tumbalalaika, laut Jacobowitz wurde das Lied das erste Mal in Amerika 1940 veröffentlicht. (Ich dachte bis jetzt, es sei ein “altes” russisches Lied.) Ich kenne auch eine Aufname von den Barry Sisters aus den Fünfziger oder sechziger Jahren. Eine weitere schöne Aufname mit viel Mandoline gibt es auch von “the golden gate gypsy orchestra of America and California” aus dem Jahr 1988. Laut denen ist Tumbalalaika ein bekanntes jiddisches Lied über ein Rätsellösen zu den Gefühle, die ein Mädchen einem Jüngling entgegenbringt.

Yerushalaim Shel Zahav ist wieder ein Lied aus “Schindlers Liste”. Es ist ein relativ junges Stück, das erst 1967 komponiert und im Zuge des 6-Tagekrieges bekannt wurde.

Zu Hava Nagila brauche ich wohl nicht viel sagen...

Fazit:
Eine sehr schöne ruhige CD, die man konzentriert hören sollte. Vor allem natürlich für Liebhaber des Instrumentes besonders geeignet, nicht nur für Liebhaber jüdischer Musik.

Bewertung:
4-sehr gut

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