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Slawa Przybylska
alef-bejs

(Besprechung: Heiko Lehmann )

Slawa Przybylska - alef-bejs (1993)
Wydawnictwo Muzyczne Art CD Krakow 2002

Kontakt: artcd1@poczta.onet.pl

Die Besetzung:
Slawa Przybylska - vocals
Halina Jarczyk - violin
Janusz Sent - piano, panpipes, synthesizer
Stanislaw Halat - percussion
Jerzy Stelmaszczuk - bass guitar

arranged by Janusz Sent

 

Lieder:

  1. Ojfn pripeczik (4:48)
  2. Szejn wi di lewune (3:08)
  3. Erew szel szoszanim (3:35)
  4. Rebeka (6:22)
  5. Josele majn krojn (4:19)
  6. Rabejnu Tam (3:51)
  7. Majn sztetele Belz (5:19)
  8. Tak jak malowal pan Chagall (4:31)
  9. Frajtik ojf der nacht (4:22)
  10. Szabes ojf der gancer welt (3:32)
  11. A siden ju (3:49)
  12. A dudele (4:10)
  13. Der hejliker Rebe (2:10)
  14. Hamawdil a gite woch (3:42)
  15. Jaase Szalom
 

Ein recht frühes Zeugnis polnischer Beschäftigung mit jiddischen Liedern, doch bereits gekennzeichnet von Nostalgie über die Zeiten, als die Juden noch da waren. So gibt es einige polnische Texte zu Melodien jiddischer Lieder. Ich verstehe kein Polnisch, doch geben mir die englischen Zusammenfassungen eine Idee des Inhalts. Warum bei Track 8 (übersetzt etwa "So wie Herr Chagall es gemalt hätte") Leopold Kozlowski als Compositeur zeichnet, bleibt ein Rätsel: die Melodie ist die von "Rebbe Elimejlech".

Die Musiker, insbesondere die Geigerin, die als einzige das musikalische Idiom trifft, sind sehr gut, es ist ein Verdienst des Arrangeurs, der Violine so viel Raum gegeben zu haben; allerdings sein einziges. Die rhythmisierten Arrangements klingen oft sehr schlagerhaft im Stile sowjetischer Estrada. Die freieren Arrangements haben einen gewissen Reiz.

Slawa Przybylskas Interpretationen sind interessant und tragen eine nostalgische Botschaft: schaut was für ein großartiges und facettenreiches Volk einst bei uns wohnte. Warum dieses Volk "an einem kalten Morgen im März das Land für immer verließ" (Track 8), bleibt ein Rätsel. Trotz einiger Reminiszensen an Polens große alte Dame des jiddischen Lieds, Golda Tencer, und wohl auch an Adrienne Cooper, die zusammen mit Zalmen Mlotek erstmals 1990 oder 1991 beim Krakower Festival auftrat, singt sie ihre eigenen Interpretationen. Das Repertoire besteht neben Standards auch aus durchaus interessantem Material. Przybylska singt in jiddisch, hebräisch und polnisch; Polen sind auch die Adressaten der CD: im Booklet ist die Rede von "unserem Papst Johannes Paul II". Ihr Jiddisch hat einen starken polnischen Akzent.

Eine der katholischsten Aufnahmen jiddischer Lieder in meiner Sammlung, jedoch besser als einige der "protestantischen" Interpretationen, die ich kenne.

© 2002 by Heiko Lehmann. All rights reserved.; Disclaimer
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