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Klezmermusik ist ursprünglich
die traditionelle Hochzeits- und Festmusik
des osteuropäischen Judentums, die von
dort aus in andere Länder, insbesondere
in die USA „mitgenommen“ wurde. In Deutschland
und anderswo erlebt diese Musik schon
seit längerer Zeit ein Revival und erfreut
sich wachsender Beliebtheit. Mit der Gruppe
Budowitz konnte für diesen Workshop ein
Ensemble von Weltklasse gewonnen werden,
das sich ganz dem Klangideal der Klezmer-Kapelyes
des 19. Jahrhunderts verschrieben hat
und seine Musik auf historischen Instrumenten
präsentiert. Joshua Horowitz und Merlin
Shepherd sind nicht nur aktive Musiker,
sondern auch führenden Kapazitäten auf
dem Gebiet der Klezmer-Forschung. Die
drei ungarischen Streicher des Ensembles,
Tamás Gombai, Sándor Tóth und Zsolt Kürtösi,
sind Experten für Klezmermusik wie auch
für die gesamte Volksmusik der Karpaten.
Das Ensemble besticht zum einen durch
einen hohen Grad an Virtuosität und Spielfreude,
zum anderen bringt es durch seine feste
Verankerung in der traditionellen Spielweise
wie nur wenige andere Klezmer-Gruppen
ein Lebensgefühl unverfälscht zum Ausdruck,
das die Juden „Jidischkeit“ nennen. Im
Zentrum des Workshops werden bei der Erarbeitung
einzelner Musikstücke die Stilmittel stehen,
die diesen Ausdruck ermöglichen und vermitteln.
Themen des Workshops:
Erläuterung und praktische Übung
der Tonleitern jüdischer Instrumentalmusik,
ihrer Kadenzen und harmonischen Strukturen:
Alle TeilnehmerInnen erhalten ein Skript
mit den Inhalten, die behandelt werden.
Erläuterung und beispielhaft praktische
Übung von Stücken verschiedener Genres,
die bei Hochzeiten gespielt wurden (Tanz-,
Tisch-, Escorting-Genre) Demonstration
und praktische Übung der Basisbegleitrhythmen
aller Genres. Artikulation und Phrasierung
der Melodien. Ornamentierung, Variation
und Improvisation von Melodie und Begleitung
Traditionelle Arrangement-Techniken
Der Workshop richtet sich an alle Instrumentalisten,
die sich intensiv mit den Stilelementen
und Spieltechniken des traditionellen
Klezmer-Stils beschäftigen wollen. Der
Workshop wird in zwei bis drei Gruppen
angeboten (abhängig von der Anzahl der
Teilnehmer), die am selben Repertoire
arbeiten. Die Gruppen werden im Verlauf
des Workshops wiederholt zu einem Klezmer-Ensemble
zusammengeführt, um den Teilnehmern die
Erfahrung des Ensemble-Klanges zu ermöglichen.
Den Abschluß des Workshops bildet das
Konzert der Gruppe Budowitz am Donnerstag
Abend. Zum Ende des Konzerts werden die
Teilnehmer nach Absprache auf die Bühne
gebeten und können gemeinsam mit der Gruppe
einige der erarbeiteten Stücke präsentieren.
Veranstaltungsort(Workshop und
Abschlußkonzert):
Kulturforum Schlachthof
Würzburger Str. 4
90762 Fürth
Tel. 0911/973840
Zeiten:
Workshop:
Mittwoch, 18.Oktober 2000, 10.00 – 12.30
und 14.30 – 18.00 Uhr
Donnerstag, 19. Oktober 2000, 9.30 – 12.30
und 14.00 – 16.00 Uhr
Konzert:
19. Oktober 2000, 20 Uhr
Unterkunft:
Für auswärtige Teilnehmer kann auf
Wunsch über das Kulturforum Schlachthof
eine Unterkunft zu Sonderkonditionen gebucht
werden. Bitte direkt an das
Kulturforum Schlachthof wenden (Tel. 0911/973840)
Teilnahmegebühr:
Die Teilnahmegebühr für den Workshop
beträgt DM 170,-
ermäßigt (Schüler, Studenten etc.) DM
120,-
Anmeldung bitte an folgende Adresse:
Monika Feil
Universitätsstr. 48
91054 Erlangen
Tel. 09131/203545
Fax 09131/203546
Email: mfeil@fialke.de
Die Anmeldung gilt nur dann als verbindlich,
wenn uns ein Verrechnungsscheck über die
Teilnahmegebühr vorliegt, ausgestellt
an das Kulturforum Schlachthof.
Anmeldeschluß: 22. September 2000
Bei Rücktritt von der Teilnahme vor
Anmeldeschluß entstehen keine Kosten,
der Verrechnungsscheck wird nicht eingelöst.
Bei späterem Rücktritt kann die
Teilnahmegebühr nur rückerstattet werden,
wenn gleichzeitig ein Ersatzteilnehmer
benannt wird.
Die Musiker von Budowitz
Joshua Horowitz, Tsimbl, Knopfakkordeon
aus dem 19. Jahrhundert
Kompositions- und Klavierstudium bei Hugo
Norden, Hermann Markus Pressl und Alain
Naudé. Diplomstudium Komposition an der
Musikhochschule Graz.
Empfänger zahlreicher Preise und Auszeichnungen
für Kompositionen und musikwissenschaftliche
Forschungen in Nord- und Südamerika, Europa
und Israel.
Veröffentlichung: "The Judeo-Spanisch
Songbook" (Peters). Laufende musikwissenschaftliche
Forschungen über den Kontrapunkt bei J.S.
Bach. Von 1989-1997
Lektor und Leiter des Klezmer Music Forschungsprojektes
an der Musikhochschule in Graz, Österreich.
Internationale Aufführungen in Radio und
Fernsehen.
Produktion früher jüdischer Instrumentalmusik
mit Joel Rubin als Rubin und Horowitz.
Gastspiele bei Brave Old World, Adrienne
Cooper und Alicia Svigals.
Filmmusik für Pevny Bod. CDs: Rubin und
Horowitz: Bessarabian Symphony; Doyres.
Budowitz: Mother Tongue; Alicia Svigals:
Fidl. Ellipsis Arts: A Marriage of
Heaven and Earth; World Network: The Soul
of Klezmer; Budowitz, “Wedding Without
a Bride,” Buda Musique Nr. 92759-2, Paris,
2000.
Merlin Shepherd, C- und Es-Klarinette
aus dem 19. Jahrhundert
Studium Klarinette, Flöte und Saxophon
bei Len Hoskins, Philippa Russel und Phil
Chapman. Komposition und Musiktheorie
bei John Harper. Musikalischer
Berater und Klarinettist bei der Royal
Shakespeare Company für die Produktionen
The Dybbuk und The Cherry Orchard, 1997.
Bühnenmusiker in der Royal
Shakespeare Company, am Royal National
Theatre und Royal Exchange in Manchester.
Klarinettist bei der Uraufführung von
Adam Gorb’s Kol Simcha für London
Musici. Komposition von Partituren für
zahlreiche Tanz- und Theatergruppen. Internationale
Aufführungen und Auftritte in Radio und
Fernsehen mit New
Presumtion, Merlin Shepherd Klezmer Trio
und RNT. BBC World Service: Aggamemnon's
Children. CDs: World Network:The Soul
Of Klezmer; Budowitz,
“Wedding Without a Bride,” Buda Musique
Nr. 92759-2, Paris, 2000.
Tamás Gombai, Violine
Geboren in Dunaujváros, Ungarn. Studium
der klassischen Musik an der Béla Bartók
Akademie für Musik und der Lóránd Eötvös
Universität. Diplom für
Musikpädagogik. Spezialisiert auf die
Musik des Karpatischen Beckens und Osteuropas.
Seit 1994 Mitglied des Hegedös Ensembles.
Solist beim renommierten
Lindsays Quartet in Sheffield, England.
Bühnenmusiker im Ungarischen Nationaltheater.
Regelmäßige Teilnahme an ungarischen und
internationalen Festivals.
Chorleiter. MC: Üjstilus: Vásárfia; CD:
Hegedös: Sok szép napot éjszakáva; Budowitz,
“Wedding Without a Bride,” Buda Musique
Nr. 92759-2, Paris, 2000.
Sándor D. Tóth, 3-saitige Bratsche,
Violine
Geboren in Kiskunfélegyháza, Ungarn. Studium
und Aufführungen der ungarischen
Volksmusik seit 1982. Von 1985-1987 Mitglied
des Méta Ensembles. Mitglied
des Hegedös Ensembles mit internationalen
Auftritten. Seit 1987 Mitglied in der
Volkstanzgruppe der Ungarischen Armee.
Bühnenmusiker im Ungarischen
Nationaltheater. Zahlreiche Aufnahmen
auf Ungarische Tanzhaus CD’s. LP’s: Hegedös:
Tündérkert - Hungarian and Rumanian Folk
Music From Transylvania,
1988; Fele-más: Folk Music From The Carpathian
Basin, 1993; Last Inventory:Utolsó Leltár
1995; Hegedös: All The Good Days And Nights,
1998; Budowitz,
“Wedding Without a Bride,” Buda Musique
Nr. 92759-2, Paris, 2000.
Zsolt Kürtösi, Cello
Geboren in Budapest. Studium klassisches
Klavier an der Ferenc Liszt Akademie für
Musik. Von 1977 bis 1980 Tätigkeit als
Klavierprofessor. Seit 1979 Mitglied
in der Volkstanzgruppe der Ungarischen
Armee. Seit 1984 Mitglied des Hegedös
Ensembles. Internationale Auftritte in
Südamerika, Mexiko, Russland,
Großbritannien und ganz Europa am Kontrabass
und Cello. Seit 1984 Bühnenmusiker im
Ungarischen Nationaltheater. Zahlreiche
Kompositionen für Filme.
Zusammenarbeit mit Márta Sebestyén und
Katalin Szvorák. LPs: Hegedös; Tündérkert:
Hungarian and Rumanian Folk Music From
Transylvania; Fele más: Folk
Music From The Carpathian Basin; CDs:
Hegedös: Last Inventory:Utolsó Leltár
1995; Hegedös: All The Good Days And Nights;
Budowitz, “Wedding Without a
Bride,” Buda Musique Nr. 92759-2, Paris,
2000.
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