Kommentare zu einzelnen Stücken:
1. fun tashlikh
Naftule
Brandweins wohl bekanntestes Stück
in Klezmatics Version. Sehr schöne Interpretation
mit allen Instrumenten der Gruppe. Das Intro
ist etwas experimentell, aber die Begleitung
durch die Bassklarinette.
2. NY psycho freylekhs
Hinter den New Yorker Psycho freylekhs verbergen
sich unter anderem der odesa bulgar und weitere
freylekhs von Dave
Tarras. Sehr ausdrucksvolle und schwere
Stücke, mit viel Tempo und Schnörkseln.
3. di saposhkelekh
Das erste gesungene Stück der Platte. Ein
Liebeslied von Bronya Sakina, zählt bei
vielen Gruppen zum Standard. Auch hier keine
überwältigende Version, trotz des
spitzenmäßigen Gesangs.
4. clarinet yontev
Doina mit endlosem Intro. Der "heyser bulgar"
als zweiter Teil des "Klarinettenfestes"
ist ein virtuoses Kunstwerk a la Klezmatics.
Spitze !
5. araber tants
Standard von Naftule
Brandwein. Alicia Svigals Intro hört
sich sehr elektronisch an und nervt etwas. Das
Stück an sich ist schön anzuhören,
aber nichts Besonderes.
6. di zun vet aruntergeyn
Lorin Sklamberg könnte Ben Yomens Stück
auch ganz ohne Musik singen, so füllend
ist seine Stimme. Eines der schönsten Lieder
der Platte, auch live ein wahrer Genuss.
7. tsiveles bulgar
Bulgar von Dave
Tarras in moderner Form. Geschmackssache.
8. violin doina
Sehr langatmige Doina. Klingt wieder sehr elektronisch
und nach vielen Soundeffekten.
9. honikzaft
Eigenkomposition von Lorin Sklamberg mit brisantem
Text. Man könnte das Lied als outing verstehen,
da es ein Liebeslied an einen Mann ist, obwohl
Lorin Sklamberg aus seiner Homosexualität
ja kein Geheimnis macht. Wunderschön gesungenes
Liebeslied mit orientalischem Einschlag. Das
schönste Lied der Platte. Hier
der Text des Liedes
10. bulgar a la klezmatics
Wunderschön gespielter Brandwein
Bulgar. Tolles Stück.
11. shnirele perele
Eines der bekanntesten Klezmatics Lieder, fehlt
bei keinem Konzert. Super Interpretation des
uralten hasidischen Liedes, genialer Gesang.
12. klezmatics fantasy: a suite in D
Eine "funtasi" oder medley aus vier
bekannten Stücken. Der erste Teil stammt
aus dem Repertoire von Naftule
Brandwein "der yidisher soldat in di
trentshes". Das zweite Stück die "bukoviner
freylekhs" von der Bukovner Kapelye geht
nahtlos in den Buhusher Khusid von Max Leibowitz
über. Das Ende des Medleys ist ein schneller
Bulgar von Naftule
Brandwein.
Fazit:
Eine sehr schönte Platte, aber auch nicht
die beste der Klezmatics. Alle Stücke sind
ausnahmslos gut gespielt, Lorin´s Gesang
wie immer bestechend. Viele alten Klassiker
von Brandwein und Tarras wurden neu interpretiert.
Eine gelungene Platte mit ausgewogener Mischung
aus schnellen, langsamen und gesungenen Stücken.
Sollte in keiner Sammlung fehlen.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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