Sie werden u.a. definiert durch die
im Klezmer-Stil üblichen Melodieverzierungen
und dadurch, wie eine Dynamik aufgebaut
wird indem um einzelne Töne und Skalen
herum moduliert wird. Dabei gibt es generelle
Vorstellungen davon, wie der Übergang
von einer Skala zu nächsten melodisch
vorweggenommen und schließlich vollzogen
wird. Innerhalb dieses groben Rahmens
hat jeder Musiker “seine” Doina, für ihn
typische Bewegungen in der Melodie, Klangqualitäten,
etc., die wie eine Art Visitenkarte die
besten Seiten seines Spiels hervorheben
sollen.
“Doina
is not just a bunch of noodling around,
it’s actually a genre with structure
and generally it starts with a motive
like this and then it tends to modulate
into here. Doinas really have this particular
harmonic progression and they all are
a version of that. What you do within
that is your own.” (Interview Alpert)
Man kann daher nicht von freier Improvisation
oder Improvisation über Akkorde, wie im
Jazz üblich, sprechen, sondern muß auf
eine viel subtilere Ebene gehen:
“The improvisation
would be something small like maybe
a series of notes you would play at
the end of a section to bring you back
to the beginning section or maybe you
will do a slur instead of a series of
notes - maybe you will play an octave
trill at the end of a phrase. These
little improvisations - it would always
be very small developments (...) But
because they’re so small, they’re powerful
- because there are endless possibilities
and they’re so subtle and so personal
(...)” (Interview Sapoznik)
In den USA begann das Ensemblespiel
in durcharrangierten Stücken abzulaufen,
und Neuheiten der Jazzmusik,
z.B. in Form von abgesprochenen Soli
einzelner Instrumente, fanden ihren
Weg in die Klezmer-Musik. Während und
nach dem Revival wurden immer wieder neue
musikalische Herangehensweisen ausprobiert,
auf der Suche nach einer Verbindung der
Tradition mit der Gegenwart. Hier lassen
sich alle verschiedenen Arten der Interpretationen
von Improvisation finden, angefangen von
ultra-traditionell bis avantgardistisch.
Über die Frage, inwieweit einige der neueren
Experimente noch Klezmer-Musik zu nennen
sind oder nicht, scheiden sich die Geister.
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