Nach 1882 begann ein regelrechter
Exodus aus Osteuropa nach Amerika.
Grund war eine immer unerträglicher
werdende Lebenssituation durch stetig
anwachsende brutale Pogrome gegen
Juden in den osteuropäischen Ländern,
besonders innerhalb des jüdischen
Ansiedlungsgebiets. Bis zur Jahrhundertwende
kamen über eine Million jüdischer
Auswanderer über den Ozean, danach
pro Jahr bis zum ersten Weltkrieg
noch um die 100 000. Fast vollständig
gestoppt wurde der Strom der
Neuankömmlinge im Jahre 1925, als
die amerikanische Regierung Einwanderungsquoten
einführte. Mit über eineinhalb Millionen
osteuropäischen Juden bis zu diesem
Zeitpunkt gewann diese Gemeinde in
den USA zahlenmäßig die Überhand.
Von 1945-51 gab es nochmal eine Welle
der Einwanderung: Überlebende des
Holocaust flüchteten gezwungenermaßen
in die USA.
Heute stellen die aschkenasischen
Juden 95% der gesamten amerikanischen
jüdischen Bevölkerung dar, die
wiederum die Hälfte der gesamten
jüdischen Bevölkerung der Welt einnimmt.
Der Staat New York beheimatet
30% der amerikanischen Juden,
in Manhattan ist jeder fünfte jüdisch,
insgesamt ca. 42% aller dortigen
Weißen. Im folgenden Zitat wird
deutlich, warum New York nicht umsonst
oft als “the American Jewish capital”
bezeichnet wird:
“The
world’s largest Diaspora Jewish
community is also its most diverse
(...) New York Jews are far more
at ease describing themselves
as Jewish by religion (83 per
cent) than are Jews living elsewhere
in America (...) But the biggest
change since 1981 has been a drop
in the percentage of New York
Jews who don’t identify with any
religious denomination, from 41
to 26 per cent (...) Their observance
is hardly limited to traditional
forms. New York has become a hotbed
of experimental Judaism (...)
With this surge has come an explosion
of religious and artistic creativity
that hasn’t been framed in Jewish
terms in this city - or in any
other in this country - for decades
(...) Why is all this happening
now? (...) There is room to breathe
now, and the energy not long ago
spent developing the American
part of what it means to be an
American Jew is now focused on
the Jewish part of that identity.”
(Nussbaum Cohen 1995:23)
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