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Radio

   

Radio

Die vielen Gruppen unterschiedlicher Herkunft, die in New York auf engem Raum zusammenlebten, hatten alle ihre eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Bedürfnisse und das Medium Radio etablierte sich schnell zu ihrem jeweiligen Sprachrohr. Der damals wichtigste jüdische Sender WEVD wurde 1928 von der reformistischen, sozialistisch geprägten Zeitung “The Jewish Daily Forward” gegründet, die seither der Betreiber des Senders ist.

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WEVD war nur eine von mehreren Dutzend Radiostationen, die in den dreißiger Jahren in New York jiddische Programme anboten. Im Jahre 1935 konnte man mehr als 20 solcher Stationen allein in der New Yorker Radiolandschaft zählen, die bis zu 2,5 Millionen Zuhörer erreichten. WEVD präsentierte ein Programm, das auf die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnitten war und das neben Seifenopern über Spielshows, vor allem ein breitgefächertes musikalisches Angebot enthielt. Komponisten, Sänger, Arrangeure und Musiker fanden im Radio vielfältige Betätigungsmöglichkeiten, um den unterschiedlichen Wünschen zu entsprechen. Klezmer-Musik war auch hier nur ein Bruchteil im viel moderner orientierten Programm, durch das wie zuvor durch Theater und Plattenaufnahmen der zeitgenössische Publikumsgeschmack entscheidend geprägt wurde.

Besonders populär war eine Radioshow von WEVD, die nach dem Schirmherren The Forward Hour (auf Jiddisch “Forwerts”) benannt worden war. Im Jahre 1932 zum ersten Mal gesendet, hat sich The Forward Hour bis heute erhalten. Allerdings haben sich Form und Inhalt inzwischen stark gewandelt.

Der Klarinettist Sid Beckerman beschreibt, wie in seiner Jugend in den vierziger Jahren die ganze Nachbarschaft sich keine Minute dieser Sendung entgehen ließ:

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“Sunday afternoon in the springtime, everybody, and I’d say every house, had the `Forverts Hour´ on. Springtime and people would be cleaning. Sunday for the cleaning. You know, the windows would be open (...) I used to live on Longfellow Avenue in the Bronx, when you walked from Longfellow to the next block - this was a long avenue block - you wouldn’t miss one note from the Forverts Hour.” (Sid Beckermann wie zitiert in: Sapoznik/Dion/Sokolow 1991:12)

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