WEVD war nur eine von mehreren Dutzend
Radiostationen, die in den dreißiger
Jahren in New York jiddische Programme
anboten. Im Jahre 1935 konnte man mehr
als 20 solcher Stationen allein in der
New Yorker Radiolandschaft zählen, die
bis zu 2,5 Millionen Zuhörer erreichten.
WEVD präsentierte ein Programm, das auf
die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnitten
war und das neben Seifenopern über Spielshows,
vor allem ein breitgefächertes musikalisches
Angebot enthielt. Komponisten, Sänger,
Arrangeure und Musiker fanden im Radio
vielfältige Betätigungsmöglichkeiten,
um den unterschiedlichen Wünschen zu entsprechen.
Klezmer-Musik war auch hier nur ein Bruchteil
im viel moderner orientierten Programm,
durch das wie zuvor durch Theater und
Plattenaufnahmen der zeitgenössische Publikumsgeschmack
entscheidend geprägt wurde.
Besonders populär war eine Radioshow
von WEVD, die nach dem Schirmherren The
Forward Hour (auf Jiddisch “Forwerts”)
benannt worden war. Im Jahre 1932 zum
ersten Mal gesendet, hat sich The Forward
Hour bis heute erhalten. Allerdings haben
sich Form und Inhalt inzwischen stark
gewandelt.
Der Klarinettist Sid Beckerman
beschreibt, wie in seiner Jugend in den
vierziger Jahren die ganze Nachbarschaft
sich keine Minute dieser Sendung entgehen
ließ:
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