Virtual Klezmer

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5.Fully Klezmerized
Vom Klezmer-Revival in die Gegenwart

   

Vom Klezmer-Revival in die Gegenwart

Für die heutige Generation von Klezmorim sind die historischen Entdeckungen der Revivalisten inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden. Henry Sapoznik nennt sie die “vierte Generation” der amerikanischen Klezmorim. Laut seiner Definition ist die erste Generation von Klezmorim die der eingewanderten Musiker aus Osteuropa. Die zweite sind Musiker, die in Amerika geboren wurden und noch von den Einwanderern lernten. Zur dritten Generation gehören laut Sapoznik die Revivalisten, Musiker, die in den siebziger Jahren das Repertoire wieder aufgegriffen haben. Die vierte Generation schließlich sind diejenigen, die von den Revivalisten Klezmer-Musik erlernten.

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“There are now people who are twenty years old who have grown up listening to klezmer music. They grew up listening to Kapelye, the Klezmer Conservatory Band, the Klezmatics and of course there are younger kids who are growing up listening to that. And they’re into that and they‘re into it as a Jewish musical expression. And they’re into the innovative stuff as well as the tradition (...) For them we’re the master musicians like Dave Tarras was for us.” (Interview Alpert)

Die Zeit, in der man nur die alten Aufnahmen bis ins kleinste Detail imitieren konnte, um den Stil zu lernen, ist längst vorbei. Inzwischen hat man sich auch von der Vorstellung gelöst, daß nur die am engsten an Osteuropa angelehnte Version von Klezmer-Musik interessant ist und erkennt den Wert der Musiker der ersten amerikanischen Generationen und ihren Beitrag zur Tradition an. Der amerikanische Klezmer-Stil wird nicht mehr als ein fader Abklatsch der osteuropäischen Musik gesehen, sondern wird inzwischen als ein wichtiger Abschnitt in der Entwicklung der Musik von den jungen Musikern akzeptiert und studiert. Sie nehmen zunehmend die Möglichkeit wahr, von Meistern des “amerikanischen Stils” wie dem Klarinettisten Sid Beckerman und dem Pianisten und Arrangeur Pete Sokolow zu lernen, von deren Existenz man zu Beginn des Revivals noch gar nichts wußte.

    “Because No.1, they didn’t even know we existed, No.2 because that’s what they happened to find is these real old records (...) And also whatever newer ones those young musicians heard, like the Dave Tarras `Tanz´ album, which was made in the 50s (...) and some of those other ones which were kind of popular in style. What we would call generic music - just playing the old tunes, but it was made in a kind of an American style. And when they heard those records it made them sick. They hadn’t heard the good Dave Tarras records with guys like me. We were an unknown quantity. They only discovered us at KlezKamp (...) Now all of a sudden they’re coming around a little bit to our way of thinking - but only a little bit.” (Interview Sokolow)

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