Mit mindestens einem guten Drittel der
gesamten Teilnehmerzahl stellen Musiker
die größte Einheit dar. Kaum jemand denkt
an Schlaf. Tag und Nacht findet in Zimmern
Einzel- oder Gruppenunterricht statt,
tun sich spontane Ensembles zusammen,
wird geübt, ausprobiert, improvisiert
und getanzt. Angesehene Musiker leiten
die Kurse und ziehen Interessierte aus
ganz Amerika und in zunehmendem Maße auch
aus Europa an.
Viele Mitglieder jüngerer Bands haben
Klezmer-Musik überwiegend im KlezKamp
gelernt. Einzelne Lehrer üben bei ihren
Schülern dadurch einen beachtlichen Einfluß
auf das stilistische Empfinden der Musik
aus. Alicia Svigals, die
erste und lange Zeit einzige Geigenlehrerin
im KlezKamp, erzählt von der Wirkung ihrer
Kurse:
“When the
revival started people really got into
the clarinet thing and there was very
little violin-activity happening until
I started teaching (...) And it used
to be that there were 50 clarinet students
and 5 violin students. And there were
always 3-4 clarinet teachers and I was
the only violin teacher. Now every year
I get around 30 students and there are
maybe 5 or 6 clarinet students. I think
it’s because I’m a good teacher and
word of mouth attracted the violinists.
So that’s the impact that one person
can have on a small musical culture.”
(Interview Svigals)
Auch der Trompeter Frank
London ist sich seiner Einflußnahme
bewußt. Er legt daher großen Wert darauf,
daß nicht sein persönlicher Stil die Studenten
prägt, sondern daß sie vielmehr die Grundprinzipien
der Klezmer-Musik begreifen und auf
ihrem Instrument umsetzen lernen.
“When I
teach classes at KlezKamp in trumpet
it has nothing to do with personal style
at all. I take some classical examples.
I take some of the early (...) recordings,
(...) and some of this middle-period
Dave Tarras and try to talk about exactly
what they’re doing. And also actually
a lot of big band stuff like Abe Schwartz
which is very good for listening to
the trumpet. Basically getting people
to ornament according to what their
strict instrumental role is.” (Interview
London)
Im KlezKamp haben sich viele
Musiker zum ersten Mal getroffen und eine
Reihe von Gruppen, wie z.B. Brave
Old World, sind aus den vielen
Jamsessions hervorgegangen. Das KlezKamp
und sein Betreiber Henry Sapoznik haben
dadurch unbestritten einen erheblichen
Beitrag zur Entwicklung der zeitgenössischen
Klezmer-Szene geleistet.
“KlezKamp
(...) is the training grounds for the
revival (...) Henry Sapoznik is incredibly
influential ‘cause he runs KlezKamp.”
(Interview Svigals)
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