Bei diesen Veranstaltungen erleben sie
ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit
Gleichgesinnten , das von einigen
als besonders wichtig empfunden wird.
1995 fand z.B. im KlezKamp eine Bar Mitzwah
statt, die offizielle Aufnahme eines Jugendlichen
in seine jüdische Gemeinde. Die Idee entstand
auf den ausdrücklichen Wunsch eines Jungen
aus einer jiddischistischen Familie, der
seit seiner Kindheit jedes Jahr beim KlezKamp
dabei war. Er setzte damit ein Zeichen,
daß für ihn seine jüdische Gemeinde durch
das KlezKamp repräsentiert wird.
Sapoznik erkennt darin, welche persönliche
Bedeutung des KlezKamp für einige der
Teilnehmer haben kann.
“Very powerful.
I’m amazed and thrilled. It’s all about
community, like that statement in the
synagogue. It means that the event that
we take part in at Kamp is no longer
different than a real applicable part
of one’s life. It’s not just a social
thing anymore, but it’s actually something
that has a very powerful effect on not
just the life of the Bar Mitzvah boy,
but everyone who’ll be there! Because
they can take part in that sense of
community - these times it’s hard to
find a sense of community in any respect
.” (Interview Sapoznik)
Der größte Teil der jungen
Juden in New York wächst völlig säkular
auf, fast ohne jede religiöse oder kulturelle
Verbindung zum Judentum. Durch die Begegnung
mit Klezmer-Musik wurde bei einigen eine
erste Auseinandersetzung mit der
kulturellen Seite des Aschkenasischseins
ausgelöst. Für sie repräsentiert Klezmer-Musik
keineswegs eine verstaubte alte Tradition,
sondern ist vielmehr der zeitgenössische
Ausdruck eines neuen kulturellen Empfindens.
“But the
klezmer revival has been the most vibrant
and active Jewish music scene to emerge
in decades, and it has provided the
musical soundtrack for the construction
of a whole new progressive, secular,
Yiddishist youth culture.” (Svigals
1998:45)
Auch für viele der modernen Klezmorim
ist Klezmer-Musik die einzige Verbindung
zu der Kultur ihrer Vorfahren und gleichzeitig
zu ihrer Religion: “it’s in a sense
a way to be Jewish.” Manche führt
die Auseinandersetzung mit der Kultur
in die Religiosität. Das bekannteste Beispiel
hierfür ist Andy Statman ,
der u.a. durch seine Beschäftigung mit
Klezmer-Musik immer orthodoxer wurde und
sich schließlich einer Chassidischen
Gruppe anschloß.
|