Das Projekt ging seit der Fernsehausstrahlung
durch die größten und bekanntesten Konzertsäle
der USA, angefangen von der “Radio
City Music Hall” in New York im
Juli 1996 bis hin zur “Hollywood
Bowl” in Los Angeles im Juni 1998,
wohin beinahe 15.000 Konzertbesucher kamen.
Die Show ist so konzipiert, daß Perlman
mit den einzelnen Gruppen zusammen nacheinander
auftritt und am Schluß eine große gemeinsame
Jamsession abgehalten wird. Die Vermarktung
der Konzertreihe wie auch der CDs läuft
zum Einen über den klingenden Namen Itzhak
Perlman, zum Anderen über das Schlagwort
Klezmer, was einer weiteren Verbreitung
des Begriffs hilft.
Die Beschäftigung eines Stars von Perlmans
Bedeutung mit dem Thema hat diverse Folgen
nach sich gezogen. Der Begriff “Klezmer”
hat sich schlagartig sowohl bei einem
jüdischen wie einem nicht-jüdischen Publikum
durchgesetzt und sich zu einem regelrechten
Zugpferd entwickelt. Die Anzahl der Menschen,
die sich die Musik anhören ist abrupt
gestiegen. Dadurch wuchs auch die Größe
der Veranstaltungsorte für Klezmer-Musik.
Insgesamt ist die Nachfrage gestiegen,
allerdings mit Vorbehalten. Besonders
die Bands, die an dem Projekt beteiligt
sind, können über mangelnde Arbeit nicht
klagen. Aber immer mehr Klezmer-Bands
entstehen aufgrund der steigenden Nachfrage
und nützen den Trend vorteilhaft für sich
aus. Die bekannten Profibands sind für
viele zu teuer geworden, diese meist kleinen
Bands, manchmal nur einzelne Musiker,
sind weitaus erschwinglicher und für alle
möglichen Gelegenheiten einsetzbar. Die
Popularität hat also für die Profibands,
die nicht direkt am Projekt beteiligt
sind auch seine Nachteile:
“But because
it’s so popular and there are so many
groups playing, what people are willing
to pay for it is a lot less. It used
to be that there were less groups and
you could make a good part of your living
from it, now that there are so many
groups it is not really possible to
make a real living from playing klezmer
music.” (Interview Sapoznik)
In jüdischen Kreisen hat sich
die Wertschätzung gegenüber der bis dato
immer vernachlässigten Musiktradition
in gewisser Weise positiv verändert. Die
Tatsache, daß jemand wie Perlman die Musik
nicht nur ernst nimmt, sondern sie mit
sich in die Welt der “Hohen Kunst” hebt,
wird von vielen wie eine Art Legitimation
der Musik empfunden. Mit gutem Gewissen
können sich Medien und Publikum nun zu
dieser Musik bekennen, ohne fürchten zu
müssen als altmodisch oder unzeitgemäß
abgestempelt zu werden.
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