Kommentar zu einzelnen Stücken:
1. Oy, tate sís gut Schön
gespieltes Stück, teilweise etwas zu jazzig
für meinen Geschmack.
2. Kleine Prinzessin Etwas
eigenwillige Improvisation eines bekanntes Stückes.
Die „Spracheinleitung“ von Katharina Bihler
ist hier absolut fehl am Platze.
3. Fufzehn yahr fon der heym
avek Sehr schönes ruhiges Stück, eines der
schönsten Stücke der Platte.
5. Vie tsvie iz Naftule der driter
Wunderschön gespieltes Lied. Die Zusammensetzung
der Instrumenten passt hier ausgesprochen gut.
6. Dem rebn´s khusid Einfacher
Khusid auf Klarinette und Klavier. Schön umgesetzt
und einfach gehalten.
7. Ruhiger Nachmittag Schlimmes
Stück mit seichtem Geklimber. Eher gut für einen
Seniorennachmittag im Kaffee, aber nicht für
diese Platte.
9. Fun Tashlakh Grausige
Version. Ein Gespräch zwischen Katharina Bihler
und Eisels Klarinette. Vielmehr eine Demonstration
wie gut Helmut Eisel seine Klarinette beherrscht,
aber kein Lied.
10. Linas Tanz Wunderschönes
Stück, eines der besten Stücke!!
11. Kolomeika Nicht nur das beste
Stück auf der CD, auch die schönste Version
der Kolomeika überhaupt. Das Wechselspiel von
Klavier und Klarinette gefällt mir ausgesprochen
gut. Ich hätte nicht gedacht, dass es so einfach
und schön sein kann. Kurz: Der Höhepunkt der
Platte.
12. Kleine Maus Langsames
Lied, seichtes Klavier, einfach einschläfernd.
Für meinen Geschmack eher zur Kategorie Kaufhausmusik.
13. Vu bistu geven? Swing
oder Jazz... was auch immer.
14. Early Morning Train Wieder
eher eine schlimme Unterhaltung als ein Lied.
15. Nifty´s Eigene Schönes
Stück, etwas flotter als die letzten Lieder.
Gefällt mir ganz gut.
17. Jam Pam Flaches Stück
mit der Schulklasse Eisels Sohn. Hätte man auch
weglassen können.
Fazit:
Eine Platte zwischen Kitsch und Genialität.
Manche Stücke sind nicht anhörbar und andere
wiederum einfach genial. Schade, dass dass die
Platte so durchwachsen ist. Die Stücke 9 und
14 finde ich grauenhaft, sie können Klezmerfans
nicht begeistern. Sie sind eine Anspielung auf
Feidmans Spielweise und durch die gesprochenen
Stellen einfach kitschig. Am meisten hat mich
jedoch das Klavier von Richard Ebersbach gestört,
es erinnert zu oft an einen Seniorenabend im
Altenheim (auch live einfach zum Einschlafen).
Besonders fasziniert hat mich die Kolomeike
von Ebersbach und Eisel. Die Mischung aus Klavier
und Klarinette ist spitze, hätte ich nie gedacht.
Warum nicht alle Lieder so ? Trotzdem eine schöne
aber auch durchwachsene Platte, die allerdings
dem Motto “bläst Brandwein” in meinen Augen
nicht gerecht wird.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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