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la'om
Riffkele

(Besprechung: Andreas)

la'om - Riffkele

Die zweite Platte der Berliner Band la´om wurde 1998 live im Hackeschen Hoftheater in Berlin aufgenommen. Sie steht der ersten CD kaum nach und ist wieder ausgesprochen schön.

 

Lieder:

  1. Nu Ma Calca Pe Picior (4:34)
  2. Rumänische Fantasie (2:21)
  3. Geampara (4:27)
  4. Galata Sandwich
  5. Der yidisher soldat (5:38)
  6. Terkisher yale v´yove tants (6:40)
  7. Nikolaev Bulgar (2:31)
  8. Riffkele (5:58)
  9. Dem Trisker Rebn´s Chussid (5:18)
  10. Tenovka Bridge (4:33)
  11. Moskowitz-Terkish (3:24)
  12. Fun Tashlikh (5:49)
  13. Lekhayim (4:50)
  14. Kolomeykes (6:33)
 


Kommentar zu einzelnen Stücken:

1. Nu Ma Calca Pe Picior
Gelangte durch Joseph Moskowitz in das Klezmer Repertoire und wurde somit auf der Tsimbl gespielt. Übersetzt heißt der Titel "Tritt mir nicht auf den Fuß" und stammt ursprünglich aus Rumänien. Ein schöner Auftakt der Platte.

2. Rumänische Fantasie
Wie der Name sagt, ein rumänisches Stück. Es basiert auf einer Melodie, die 1911 von dem Geiger Joseph Solinski aufgenommen wurde. Das Stück wird mit dem Rhythmus rumänischer Roma Kapellen gespielt. Es geht in das nächste Roma Stück über.

3. Geampara
Komposition von Boris Rhabal. Schnelles rumänisches Stück, ist für meinen Geschmack zu verwirrend und passt nicht zu der Platte.

4. Galata Sandwich
Hinter dem Namen verbirgt sich ein mehrteiliges Medley, nach dem Namen Galata, einem istanbuler Stadtviertel. Der erste Teil ist ein griechischer Kalamatianos. Anschließend folgt eine Doina, die auch gleich in die griechische Melodie Constantina übergeht. Zwischen die Stücke mischt sich der Tants Istanbul, der 1940 vom Abe Ellstein Orkester mit Dave Tarras aufgenommen wurde. Lange 7 Minuten.


5. Der yidisher soldat
Endlich wieder ein jüdisches Stück von Naftule Brandwein. "Der yidisher soldat in trenches" kurz gesagt, der jüdische Soldat in den Schützengräben. Eine langsame und bekannte Melodie, oft zu hören. Hier auf dem Akkordeon gespielt.

6. Terkisher yale v´yove tants
Ein weiteres Stück von Naftule Brandwein.

7. Nikolaev Bulgar
Virtuos gespielter Bulgar aus dem Repertoire von Dave Tarras. Ein wirklich schönes Stück.

8. Riffkele
Bekannte Melodie in interessanter Version. Ich kenne diese Melodie hauptsächlich als Tsimbl Stück. Diese Version ist teilweise orientalisch angehaucht und hört sich wirklich gut an.

9. Dem Trisker Rebn´s Chussid
Bekannter Khusid von Dave Tarras. Das verlangsamte Stück gibt es auch auf der Bessarabian Symphony von Rubin & Horowitz zu hören. Da allerdings in einer schnelleren Version. Interessant hier finde ich den Kontrabaß. Ein wirklich ausgefallenes Stück.

10. Tenovka Bridge
Stammt eigentlich aus dem "tenovker sher" von Dave Tarras. Das Stück wurde geändert und in diese Form gebracht. Gefällt mir nicht besonders.

11. Moskowitz-Terkish
Eine Melodie aus dem Mittelmeerraum, die unter vielen Namen bekannt ist. Durch Joseph Moskowitz erhielt die Melodie ihren Platz in der jüdischen Musik. Allerdings unter dem Namen "khasen senem".

12. Fun Tashlikh
Brandweins Klassiker "fun tashlikh" mit verdrehtem Rhythmus. Eine eigenwillige Improvisation des bekannten Neujahrsbrauches auf allen Instrumenten. Wirklich interessant und in dieser Form einmalig.

13. Lekhayim
Das einzige gesungene Stück der Platte. Es ist auch eine der schönsten Versionen des Klassikers "oy bruder lekhayim" von Mordekhay Gebirtig.

14. Kolomeykes
Das Highlight der Platte. Die klassische Kolomeyke von Naftule Brandwein, absolut virtuos auf der Violine und Klarinette gespielt. Ein wirklich schönes und unglaubliches Stück.


Fazit:
Eine schöne Platte, aber die erste CD "...spielt" hat mir wesentlich besser gefallen. Teilweise waren mir die Stücke zu schleppend und die Einflüsse rumänischer Lieder groß. Ein paar flottere Lieder habe ich nach der ersten Platte schon erwartet. Gespielt war natürlich alles sehr schön, aber die Zusammenstellung der Lieder hat mir einfach nicht 100% gefallen. Ganz besonders hat mich das Booklet gestört. Es enthält zwar die nötigen Informationen, aber dunkel-grüne Schrift auf schwarzem Grund ist einfach schlimm. Teilweise sind manche Stellen nur unter der Lampe lesbar.


Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung

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