Kommentar zu einzelnen Stücken:
1. Yismekhu
Das Stück beginnt sehr leise und flach,
es erinnert stark an Meditationsmusik. Mit viel
Geraschel geht das Stück in das bekannte
Lied Yismekhu über. Vorwiegend Flöte
und Klavier dominieren das langsame Stück.
2. Kiever Bulgar
Schneller bekannter Bulgar mit viel Tuba, Flöte
und Klavier. Sehr schön gespielt, die ungleichen
Instrumente übertönen sich nicht selbst
und spielen gekonnt zusammen. Eine wirklich
schöne Zusammensetzung, die nicht langweilig
wird.
3. A yor nokh mayn khasene
Kurzer und flott gespielter Klassiker, gefällt
mir ausgesprochen gut. Teilweise erinnert das
Stück an die Version von Kapelye
(Future and past). Eines der schönsten
Stücke der Platte.
4. Ardeleana
Traditionelles rumänisches Stück,
bei dem mir etwas die Melodie fehlt. Die Flöte
spielt mehr als virtuos, der Rest tritt in den
Hintergrund. Für meinen Geschmack zu viel
und zu langatmig.
5. Shabes, shabes
Markus Bishko singt diesen langsamen Klassiker.
6. Between Heaven and Earth
Sehr schönes Stück von Markus Bishko
für Flöte und Klavier. Vermutlich
eine Eigenkomposition, schön arrangiert.
Parallelen zu einem Hochzeitsmarsch sind erkennbar.
7. Sirba Popillar
Wie der Name schon sagt, eine bekannte Sirba.
Habe ich auch schon von den Klezmers
Techter gehört, ebenfalls auf Flöten
gespielt. Sehr schön interpretiertes Stück
mit viel Tuba und Klavier. Das schlichte Lied
gefällt mir besonders gut, wirklich hervorragend
gemacht.
8. Doina
Doina mit tosendem Klavier aus dem Repertoire
von Dave
Tarras. Hankus Netsky (Klezmer
Conservatory Band) spielt das Klavier. Klasse
Stück mit nur zwei Instrumenten !
9. Hora for Naftule
Hora von Markus Bishko. Sicher schwierig zu
spielen, gefällt mir aber trotzdem nicht.
Wie Tarra´s Doina spielen nur Flöte
und Klavier. Zu viele schrille Schnörkel
nerven irgendwann. Nicht mein Fall.
10. Waltz Medley
Medley aus zwei bekannten Stücken. Der
erste Teil ist das Stück Tumbalaika, gesungen
von Markus Bishko, ist auch nicht anders als
alle bekannten Versionen. Unzählige Vorgänger,
alle gleich. Der zweite Teil ist ein ungarisches
traditionelles Stück mit dem Namen "mikor
az est miselni kezd". Sehr schön gespieltes
Lied, das ich zuvor noch nie gehört hatte.
Um Längen besser als der erste Teil.
11. Tants a freylakhs
Bekanntster Freylakh von Shloymke Beckermann
und auch das schönste Stück der Platte.
12. Haneros halelu
Seichtes langsames Stück auf das man hätte
auch verzichten können. Ein instrumentales
Chanuka Stück.
13. Rebns tants
Eines meiner Lieblingslieder, hier in einer
sehr einfach gehaltenen Version. Oft ist das
Stück überladen, hier eher minimalistisch
gespielt. Flöte und Violine dominieren
das Stück, super und einfach, leider sehr
kurz.
14. Terkishe yale v´yove tants
Tantz von Naftule Brandwein
15. Kale bazetsn
Nach kurzem Violinenspiel folgt ein eher uninteressanter
Sprechgesang. Sehr nerviges Stück.
16. Shmueli´s Stomp
Zweiteiliges Stück. Der erste Teil "Shmueli´s
Stomp" ist von Markus Bishko, der zweite
Teil ist wieder ein Chanuka Lied (al hanisim).
Diesmal etwas flotter gespielt, eigentlich ganz
nett anzuhören. Habe ich in dieser Version
auch noch nie gehört.
Fazit:
Eine schöne Platte an der man sich aber
auch schnell satt hören kann. Die Stücke
sind durchweg alle gut gespielt, sicher auch
nicht die Einfachsten für die vorhandenen
Instrumente. Mir gefällt die Schlichtheit
der Lieder, wie der rebns tants. Schön
auch, dass sich die unterschiedlichen Instrumente
nicht totspielen. Die Befürchtung hatte
ich als ich las: Tuba, Klavier und Flöte.
Eigentlich passt es überhaupt nicht zusammen,
aber die Band ist wirklich gut aufeinander eingespielt.
Ein schönes Zusammenspiel. Es ist sicher
Geschmackssache, aber die Flöte nervt nach
gewisser Zeit. Eine Platte, die immer anstrengender
wird und nichts für jeden Tag ist.
Das Booklet ist ebenso schlicht wie die Musik.
Die Informationen sind eher knapp gehalten,
teilweise fehlen sie ganz.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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