Kommentar zu einzelnen
Stücken:
Bukharester Bulgar Ein traditioneller
Bulgar im rumänischen Stil, neu arrangiert von
der KCB, so nennt man es halt. Zu viele Instrumente
und die Melodie hatte mir noch nie gefallen.
Typischer KCB Stil.
Di Mekhutonim Geyen / Tants a
Freylekhs Der erste Teil des Liedes stammt
von Marek Warshavsky (Oyfn Pripetshik, Di Mezinke),
der zweite Teil von dem Klarinettist Shloymke
Beckerman (1920). Beide Teile schön anzuhören.
Di Mekhutonim kennt wohl jeder, der zweite Teil
ist ebenfalls sehr schön gespielt. Ein guter
KCB Titel, gefällt mir.
Dance Me to the End of Love
Sozusagen das Titellied der CD, in englisch
gesungen. Hat mit Klezmer nichts zu tun, trotzdem
ein schöner langsamer „Love Song“ von Leonard
Cohen, der super gesungen ist. Paßt
ganz gut in die CD.
Taxim Soll soviel bedeuten
wie traditionelle Improvisationen verschiedener
Stücke. Gefällt mir sehr gut, erinnert aber
sehr stark an Kol
Simcha . Wundschön
anzuhören, nur Klavier und Klarinette. Solch
einfache Lieder gab es von der KCB bisher nicht.
Absolut hörenswert !
Skotshne #60 a la Merlin Dieses
Stück wurde von einem Teilnehmer eines New Yorker
Klezmer Workshops neu arrangiert und hier von
der KCB dargeboten. Die Melodie ist bekannt,
aber es spielen einfach zuviel Instrumente.
Naja...
Zol nokh zayn Shabes Ein
schön gesungenes jiddisches Lied nach der Musik
von Sholom Secunda, in einfachster Art und Weise
gespielt. Klavier, Violine, Flöte, Gesang. Langsam
und schön, aber schon fast eine Operette. Die
Tonlage ist gewöhnungsbedürftig.
Hora / Moskowitz Medley Der
nächste „Zweiteiler“ der Platte. Eines der schönsten
Stücke der CD, so wie Klezmer sein sollte. Dies
zum Thema - zurück zur Klezmer Tradition,
weg vom großen Orchester. Super !
Freylekh Zayn Traditionelles
Lied, habe ich zuletzt von den Klezmatics
gehört (The Well). Hier allerdings nur
auf jiddisch gesungen, nicht wie bei den Klezmatic
in englich/jiddisch. Ist mir zu modern, aber
trotzdem schön.
Bublitchki Sehr bekannter
Klezmer-Swing aus dem Jahr 1939, basierend auf
einer Version von Manny Klein / Mickey Katz
Band 1950. Hört ein wenig nach Bigband an, trotzdem
schöne Posaunen und Klarinetteneinlagen im Wechsel.
Schön anzuhören. Typischer Swing.
Shlof in zisn ru Ein Schlaflied
nach der Musik von Solomon Golub.
Dazu gibt es nicht viel zu sagen, ein Schlaflied
eben – Klavier und Gesang. Langweilig.
Dem Rebn´s Nign Traditionelles
Stück aus dem Repertoire von Leon Schwartz.
Sehr anstrengend zu hören und schleppend. Gefällt
mir nicht besonders.
Der Terk in America Eines
meiner Lieblingslieder von Naftule
Brandwein .
Auch bekannt unter dem Namen „Ulan Ulan“ oder
„Uskadar“. Ein typisches Klarinettensolo sehr
anspurchsvoll zu spielen und hier absolut perfekt
umgesetzt. Für mich das schönste Lied der CD,
könnte ich stundenlang hören.
Beresh Katz Bulgar Ein legendäre
Bulgar der Epstein Brothers. Ohne Worte – Super
!
Yism´khu Ein untypisches
Klezmerstück in hebräisch gesungen, wurde erstmal
von Shloymke Beckermann in den
20er aufgenommen. Ist mir zu langsam und zu
abgefahren.
Nokh eyn Tantz Russischer
Walzer von Chaim Towber. Sehr bekannte Melodie,
jedoch habe ich ihn noch nie gesungen gehört.
Ein absolut schönes Stückchen !
Der Gasn Nign Langsames Liedchen
ohne weitere Informationen. Die Melodie habe
ich schon öfters gehört, weiß aber auch nicht,
wo sie ursprünglich herkommt. Seichte Melodie
und viel Rhythmus.
Biz in vaysn Tog arayn Auch
wieder ein Gasn Nign. Wunderbar gespielt. Die
Klarinette fällt hier besonders auf, etwas schrill
aber sehr anspruchsvoll. Sollte man gehört haben.
Khasene Tantz Ist ein Hochzeitstanz
nach der Musik von Abe Ellstein und dem Text
von Miriam Kressyn. Gefällt mir gar nicht, da
die Instrumente alle gleichzeitig spielen –
zuviel Getöse.
Dobranotsh Ein traditionelles
Stück aus der Ukraine, dort eher bekannt unter
dem Namen „Platsh Yisroel“. Soll angeblich Walzer
sein, ist dafür aber viel zu langsam. Nicht
unbedingt mein Geschmack.
Fazit:
Nach langem Warten nun eine etwas andere
CD der KCB. Angeblich soll die Musik wieder
typischer werden, was teilweise auch gelungen
ist. Die Stücke sind nicht mehr mit Instrumenten
überladen, oftmals sind es auch einfache Stücke,
die an kleinere Gruppen erinnern. Trotzdem sind
sie ihren Stil nicht ganz losgeworden, aber
er hat sich spürbar verändert. Die CD an sich
ist schön anzuhören, die Informationen im Booklet
sind spärlich. Weiterempfehlen kann ich die
CD.
Bewertung:
Interpretation
Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung
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