Virtual Klezmer

the Klezmatics
Possessed

(Besprechung: Gus)

Klezmatics - Possessed

 

Lieder:

  1. Shprayz ikh mir (3:04)
  2. Kolomeyke (1:40)
  3. Moroccan Game (2:46)
  4. An undoing world (3:40)
  5. Mizmor shir lehanef / Reefer Song (5:14)
  6. Shvarts un vays / Black and White (4:07)
  7. Lomir heybn dem bekher / Let us lift up a glass (4:20)
  8. Sirba Matey Matey (4:54)
  9. Mipney Ma (1:37)
  10. Beggars' Dance (2:20)
  11. Shnaps-nign(1:51)
  12. Interlude (0:36)
  13. Dybbuk Shers (3:12)
  14. Fradde's Song (3:04)
  15. Der shvartser mi adir / The black benediction (2:13)
  16. Hinokh Yafo / Look how beautiful (4:06)
  17. Mipney Ma (0:42)
  18. Eyn Mol / One time
Klezmatics_Possessed
 

1. sphrayz ikh mir
Gleich zu Beginn das schönste Lied der Platte, nach der Musik von Eliayahu Teitelbaum und dem Text von Sh Kahn. Habe ich bis jetzt auf jedem Klezmatics Konzert live gehört. Es zählt zu den bekanntesten Stücken der Klezmatics und ist in keinem Repertoire anderer Gruppen zu finden.
Hier der Text dazu.

2. Kolomeyke
Ohne Worte... Kolomeyke a la Klezmatics. Schnell und einfach nur gut.

3. Moroccan Game
Orientalisch angehauchtest Stück von Frank London, als Gast spielt John Medeski. Teilweise etwas schrill, Alicia Svigals Violine klingt mir zu elektronisch. Trotzdem insgesamt ein schönes Stück.

4. An undoing world
Das erste englische Stück der Platte. Lorin Sklamberg singt wie immer beeindruckend. Tony Kushner schrieb den Text und Alicia Svigals die Musik zu diesem gefühlvoll gesungenem Lied. Sehr schön.

5. Mizmor shir lehanef
Gesungener Psalm in yidish nach einem Text von Michael Wex. Eigenwillige Komposition von Frank London mit außergewöhnlichem Gesang. Fragmente des Stückes sind auch in anderen Klezmatics Medleys zu finden. Würde ich als interessant und abgefahren bezeichnen. Super !

6. Shvarts un vays
Traditionelles Stück aus dem Repertoire von Abe Schwartz in überarbeiteter Version. Die Solis sind mir etwas zu aufdringlich.

7. Lomir heybn dem bekher
Langsames Lied, zusammengesetzt aus Liedteilen von Abraham Reisen. Gefällt mir überhaupt nicht.

8. Sirba Matey Matey
Traditionelle schnelle Sirba, arrangiert von Matt Darriau. Das kurze Intro ist eine Cymbalom Aufnahme von Joseph Moskowitz. Sehr schnelle gespielte Sirba im typischen Klezmatics Stil. Virtuos gespielt, leider etwas zu lang.

9. Mipney Ma
Sehr kurzer Nigun, auch bekannt als "pesakh nign". Mipney ma yoredo haneshomo... (sag mir, warum stürzte die Seele vom Himmel in den Abgrund). Fragmente dieses Nigun sind auch in weiteren Lieder dieser Platte zu hören. Einzigartiges Stück aus der Platte "Nigunim" von Frank London, Lorin Sklamberg und Uri Cane. Geschrieben hat dieses Stück Frank London und es ist einer der schönsten Nigunim überhaupt.

10. Beggar´s Dance
Die mit Abstand abgefahrenste Interpretation von Naftule Brandweins Kolomeyke. Sicher die schrägste Version überhaupt. Kann man nicht beschreiben, muss man gehört haben. Eines der schönsten Lieder der Platte.

11. Shnaps-nign
Sehr kurzer Nigun, gesungen von Lorin Sklamberg, im Background die Klezmatics zu hören.

12. Interlude
Ist die Einleitung mit dem Pesakh Nign "mipney ma" in den nachfolgenden Dybbuk Sher

13. Dybbuk Shers
Eine Reihe von Shers, eingeleitet druch ein Violinensolo von Alicia Svigals. Sehr schöne, unaufdringlich gespielte Stücke, die nahtlos in den Fradde´s Song übergehen.

14. Fradde´s Song
Das zweite englisch gesungene Lied der Platte. Die Musik des Stückes schrieb Frank London, den Text dazu Tony Kushner. Sehr langsam und schön gesungenes Lied von Lorin Sklamberg.

15. Der shvartser mi adir
"Der schwarze Segen" ist wieder ein gesungenes Lied ohne Text. Die Klezmatics begleiten im Hintergrund den Gesang von Lorin Sklamberg. Würde ich als moderner Nigun bezeichnen.

16. Hinokh yafo
Sehr schön Lied im Stil von "mizmor shir lehanef" jedoch in hebräisch gesungen. Ein orientalisch angehauchtes Stück mit wunderschöner Melodie. Lorins Stimme prägt das Stück in seinem einzigartigem Stil. Hinokh yafa rayosi "siehe, wie schön du bist, meine Liebe". Eines der schönsten und einfachsten Lieder der Platte.

17. Mipney ma
Abschluss der Platte ist wieder der Pesakh Nign, jedoch verbirgt das Stück einen versteckten Bonus Track. Am CD Player nicht gleich zu erkennen, aber der kurze Nigun ist nicht wie angegeben 48 Sekunden lang, sondern knapp 5 Minuten. Lässt man den Titel weiterlaufen, beginnt nach einer langen Stummphase ein weiteres, nicht auf der Platte angegebenes Lied. Ein Trinklied, gemeinsam ohne instrumentale Unterstützung gesungen. Netter Einfall, gefällt mir....


Fazit:
Wie ich gehört habe, eine etwas umstrittene Platte, die anscheinend nicht so gut angenommen wurde. Kann ich so nicht nachvollziehen, vielleicht weil manche Aufnahmen sehr einfach gehalten sind und an Nigunim erinnern. Man muss die Platte schon öfters hören um sagen zu können, super ! Mir gefällt die Platte ausgesprochen gut, eine sehr schöne Mischung aus einfachen und virtuos gespielten und gesungenen Stücken. Fragmente aus Mipney Ma ziehen sich durch die ganze Platte, auch gehen viele Stücke nahtlos ineinander über. Man muss die CD als Gesamtwerk betrachten und nicht einzelne Teile herausziehen. Insgesamt eine ausgesprochen schöne Platte mit außer-gewöhnlichen Interpretationen. Das Booklet enthält sämtliche Informationen in gewohntem Umfang.


Bewertung:
5-ausgezeichnet Interpretation
5-ausgezeichnet Virtuosität
Spielfreude
Aufmachung

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