Virtual Klezmer

A Tickle in the heart
Ballroom

(Besprechung: Gus)

A Tickle in the heart - Ballroom

Tickle-3 boldheads

 

Lieder:

  1. Blessing Nign (4.37)
  2. Dance of the souls (2.31)
  3. Original Charleston (1.43)
  4. Ershter Waltz (2.23)
  5. Bei mir bistu sheyn (3.00)
  6. Caravan (4.05)
  7. Miserlou (3.33)
  8. Lebendik un freylekh (3.57)
  9. Chassidic Dance (4.14)
  10. The Klezmer’s Freylekh  (3.15)
  11. Soul’s Take five (2.44)
  12. I got Rhythm (2.17)
  13. Summertime (3.18)
  14. Wedding Waltz /Bulgar (2.49)
  15. Chossn Kalah Mazel Tov (3.04)
  16. Sweet Georgia Yiddelekh 83.56)
  17. Rosinkess mit mandlen (3.30)
  18. Sammy’s Freylekh (1.15)
Tickle-Ballroom
 

Kommentar zu einzelnen Stücken:

Blessing Nign fängt mit einem ruhigen Klainetten-Solo an, Bass und Gitarre kommen zurückhaltend hinzu. Auch das Gitarren-Solo etwas später ist gefühlvoll gespielt. Dieses Stück wird auch gerne von Giora Feidman als Eröffnungs-Melodie verwendet (siehe auch die CD the singing Clarinet von Feidman).

Nahtlos geht es zum zweiten Stück Dance of the souls. Auch dieses Stück ist auf der oben genannten CD von Giora zu finden und klingt auch relativ Feidmanesk – Geschmackssache.

Original Charleston , eine jazzige Improvisation anhand eines klassischen Charlston. No-Klez.

Ershter Waltz ist das Eröffnungsstück der ersten Klezmatics -Platte Shvaygn = Toyt . Die vorliegende Bearbeitung hat vor allem die Melodieführung mit der ‚Matics-Version gemein, ansonsten fehlt der Gesang. Angesichts des gandiosen Vorbildes und den entsprechenden Erwartungen hält sich die Gruppe zurück und das Stück gelingt!

Auch Bei mir bistu sheyn ist ein oft gespielter Klassiker. Beswingt gespielt bleibt das Stück etwas platt.

Caravan, ein Jazz-Klassiker von Duke Ellington, das ich sehr gerne mag. Es gibt viele Versionen des Stückes (zu empfehlen: Ellington selber natürlich, oder auch Leon Parker auf seiner ersten CD Leon Parker). Gegen Mitte des Stückes wird eine swingende Improvisation eingestreut. Vor allem Thomas Fritze am Bass gefällt mir hier gut. Wieder No-Klez.

Miserlou ist gerade seit dem Film Pulp Fiction sehr populär und es gibt unzählige Versionen davon. Besonders zu empfehlen wären hier die surf-Musik-Version von Dick Dale und die Interpretation von Salomon Klezmorim . Miserlou-Getickelt ist nicht das gelbe vom Ei, wenn auch ordentlich gespielt fehlt gerade das, was die Gruppe über ihren Titel zum Programm gemacht hat – das Kribbeln an der richtigen Stelle.

Lebendik un freylekh: Die spielerischen Einlagen von Andreas Schmitges auf der Gitarre geben dem Stück die Würze. Diese Stück zeigt, daß die Gruppe auch zu eigenwilligen Arrangements fähig ist. Ansonsten ist es etwas zu stark an Feidman orientiert. Schade.

Chassidic Dance erinnert mich an ein Stück der Klezmatics (welches fällt mir im Moment nicht ein). Eingestreut fällt eine kurze Walzer-Passage auf. Bernd Spehl auf der Klarinette klingt mir gelegentlich etwas aufdringlich.

Soul’s Take five stammt angeblich aus der Feder von Manny Katz – die Version möglicherweise. Stark an Take Five von Dave Brubeck angelehnt. Nur wenige Klezmer-Elemente. Aber es swingt und ist von daher OK:

Auch die Lieder von George Gershwin I got Rhythm und Summertime haben nur relativ wenig mit Klezmer tun. Sie gehören zur Swing-Identität der Gruppe. Andreas Schmitges gefällt mir hier recht gut, vor allem in Summertime.

Bei dem Stück Wedding Waltz/Bulgar kommt Bernd Spehl mal kurz ins Straucheln und die Klarinette überschlägt sich.

Sweet Georgia Yiddelekh flott und lebendig gespielt (‚Matics lassen grüßen). Gefällt mir gut.

Rosinkess mit mandlen: die Gruppe spielt das wunderschöne Stück andächtig. Gefällt mir mit am besten auf der CD.

 

Fazit:
Durchweg ordentlich gespielt und unterhaltsam. Man hört, daß die Musiker eine gute Ausbildung hinter sich haben. Leider schafft es die Gruppe nicht immer, Swing und Klezmer-Musik in Einklang zu bringen. Die beiden Stile existieren meist nur nebeneinander. Ansonsten ist die Gruppe durchaus zu empfehlen.

Für ein zünftiges “Kitzeln im Herzen” fehlt gelegentlich der notwendige Biß, die Stücke sind oft gefällig gespielt (was in diesem Fall nicht negativ gemeint ist!)

Am Rande: Schade finde ich, daß die liner-notes sehr dürftig sind und keinerlei Aufschluß über die Gruppe und die Lieder geben.

Bewertung:
4-sehr gut

 

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